Das AirMAX genannte Produkt soll Arcor laut dessem Vorstandsvorsitzenden Harald Stöber Aufschluss darüber geben, ob und unter welchen Bedingungen unterschiedliche Regionen mit einer Funklösung Breitbandzugänge erhalten können. Warum das Pilotprojekt gerade in der rheinland-pfälzischen Stadt durchgeführt wird, erklärte er auch: In Kaiserslautern seien viele Haushalte mit Glasfasertechnik angebunden, wodurch herkömmliches DSL, das Kupferleitungen benötigt, dort nicht angeboten werden kann. Betroffene Bewohner haben jetzt die Chance, einen schnellen Internetzugang mit Internet-Telefonie-Anschluss zu erhalten - der herkömmliche Telefonanschluss ist für die AirMAX-Nutzer keine Voraussetzung.
Kaiserslautern will technologischer Vorreiter sein
Oberbürgermeister Deubig freute sich über das Projekt: "Kaiserslautern ist ein innovationsfreudiger Standort im Wissenschafts- und Forschungsbereich. Die Bedingungen für neue Techniken sind in unserer Stadt hervorragend", sagte er heute bei der Vorstellung im Fraunhofer Institut. Als "AirMAX-City" werde Kaiserslautern "idealer Vorreiter" der neuen Zugangstechnologie.
Auch Ministerpräsident Beck erhofft sich durch das neue Angebot Vorteile für die Region: "Die Schaffung von Breitband-Verbindungen hat in Rheinland-Pfalz hohe Priorität. Die Möglichkeit, über Funktechnologien Breitband nutzen zu können, hilft dem Ausbau des Forschungs- und Wirtschaftsstandortes und unterstreicht die Leistungsfähigkeit des Landes am WM-Austragungsort Kaiserslautern." Durch die im Sommer 2003 gestartete Breitbandinitiative der Landesregierung und die Multimedia-Initiative rlp-inform habe Rheinland-Pfalz inzwischen die modernste Infrastruktur aller Länder.
Nutzungspreise liegen knapp über den Kosten vergleichbarer DSL-Anschlüsse
Die Nutzungspreise für das neue Angebot liegen etwas höher als für vergleichbare DSL-Anschlüsse. Den AirMAX-Anschluss von Arcor gibt es mit 1024 kBit/s im Downstream und 128 kBit/s im Upstream für 25,05 Euro im Monat. Dazu erhalten die Kunden eine Daten- sowie eine VoIP-Flatrate für Telefonate ins deutsche Festnetz für insgesamt 14,90 Euro im Monat. In dem Paket ist allerdings auch der grundentgeltfreie Pre-Selection-Tarif von Arcor enthalten. Kunden, die auf den Telekom-Telefonanschluss nicht verzichten möchten, telefonieren somit über das herkömmliche Festnetz zum Arcor-Tarif. Erreichbar ist der VoIP-Anschluss über eine lokale Rufnummer.
Bis zum 31. März entfällt für Neukunden das Bereitstellungsentgelt für den AirMAX 1000-Anschluss von 99,95 Euro. Das nötige Modem sowie einen VoIP-fähigen Router erhalten die Neukunden ebenfalls kostenlos. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt zwölf Monate. Bestellt werden kann das Angebot unter anderem auf der Arcor-Website.
AirMAX hat Arcor in Kaiserslautern in Zusammenarbeit mit den Technischen Werken der Stadt und deren Tochter K-net sowie mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) realisiert. K-net wird zusammen mit Arcor die Testkunden auswählen und wird für die Betreuung vor Ort zuständig sein. Die Mitarbeiter werden die Empfangseinheiten einzeln beim Kunden installieren, den Kundenrechner konfigurieren und die Anlage im laufenden Betrieb testen. Außerdem vermittelt das Unternehmen die Standorte der WiMAX-Antennen. Die ersten drei Sendeantennen sind bereits aufgebaut, weitere folgen täglich. Darüber hinaus kartiert K-net die Sender und misst die Sendequalität.
Autor: Björn Brodersen
Quelle: teltarif, 07.12.2005
