Problem mit Software
Im Gespräch mit der APA berichtete der Mediziner, dass die Chipkarte in seiner seit 13. Dezember installierten Musterpraxis zwar problemlos funktioniere. Die Implementierung in seine Ordinations-Software sei aber entgegen den Zusagen bisher noch nicht erfolgt. Er hoffe, dass dies nächste Woche geschieht. Patienten könnten verärgert sein
Und für die Übergangsphase bis zum Jahresende befürchtet Kornfeind in den Praxen Probleme mit verärgerten Patienten, weil sie bis dahin sowohl die Chipkarte als auch den Krankenschein mitbringen müssen.
Kornfeind wünscht sich Änderung
Nach der derzeit gültigen Rechtslage werden alle Patienten bis Jahresende, auch wenn sie die E-Card schon haben und ihr Arzt das System installiert hat, zusätzlich noch den Krankenschein mitbringen müssen. Kornfeind wünscht sich von der Politik, das noch zu ändern, weil "sonst gibt's Troubles". Die Patienten könnten sich weigern, die E-Card zu benutzen, wenn sie ohnehin den Krankenschein zusätzlich brauchen.
Ministerium winkt ab
Das Gesundheitsministerium winkt jedoch ab. Christoph Hörhan, der Sprecher von Ministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP), betont, dass man diese Regelung "ganz bewusst" so gemacht habe. Man könne den Krankenschein erst dann aus dem Verkehr ziehen, wenn man sicher sei, dass die E-Card funktioniere.
"Auf Nummer Sicher gehen"
Bei einem so großen Projekt müsse man "auf Nummer Sicher" gehen. Die Parallelität müsse in Kauf genommen werden für die Sicherheit der Patienten, so Hörhan. Werde der Krankenschein vorher abgeschafft, könne man auch als Besitzer eine E-Card dort nicht zum Arzt gehen, wo noch keine E-Card installiert ist.
Langsamer Übergang
Hörhan glaubt auch nicht, dass die Patienten allzu sehr verärgert sein werden, weil sie den Krankenschein ohnehin noch gewohnt seien und einen langsamen Übergang befürworten werden. Ein weiterer Grund sind aber auch die Gebühren. Hörhan bestätigte, dass "keine Lücke" entstehen dürfe.
Gebühr wird erst 2006 eingehoben
Die Chipkartengebühr von zehn Euro pro Jahr wird erst ab 2006 eingehoben und wenn die Patienten nun bis dahin ohne Krankenschein zum Arzt gehen könnten, würde den Kassen die Krankenscheingebühr entgehen.
Probe im Burgenland
Derzeit wird der elektronische Krankenschein-Ersatz von den rund 2.500 Stammpatienten Kornfeinds in dessen beiden Praxen in Trausdorf und Oslip getestet. Ab 28. Februar soll dann der Probebetrieb in den Bezirken Eisenstadt-Umgebung und Neusiedl am See sowie in den Städten Eisenstadt und Rust starten.
Abschluss bis Jahresende geplant
Ab Ende Mai wird dann begonnen, flächendeckend an alle Österreicher die Karten per Post zu versenden. Diese Prozedur soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Der Hauptverband und das Gesundheitsministerium bestätigen, dass dieser Zeitplan eingehalten wird
burgenland.ORF.at
Am 13. Dezember startete der Probebetrieb in der Praxis von Milan Kornfeind. Der Start selbst verlief problemlos. E-Card offiziell präsentiert
Quelle: ORF, 09.02.2005