Der lange Amtstag gehört im Amt der Salzburger Landesregierung ab 1. Dezember der Vergangenheit an. Ein Wunsch, den die ÖVP-Gewerkschafter bereits seit längerem haben. Etwas mehr als zwei Wochen vor den Personalvertretungs-Wahlen kam das Land Salzburg dieser Forderung nach. Zuständig dafür sind Landesamtsdirektor Heinrich Christian Marckhgott und LH Franz Schausberger (ÖVP). Marckhgott begründet dies mit den "zahlreichen Beschleunigungen und Verbesserungen, die zu Gunsten der Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Jahren in der Verwaltung umgesetzt wurden". Als Beispiele führte der Landesamtsdirektor die Auflassung von Schalterverfahren, die teilweise Privatisierung (Kraftfahrzeuganmeldung) und das E-Government an. Den Bedürfnissen der Bevölkerung werde dadurch mehr Rechnung getragen. Dies würde sich auch dadurch zeigen, dass der klassische Parteienverkehr in den vergangenen Jahren erheblich abgenommen habe. Kosten seien mit der Abschaffung des langen Amtstages nicht verbunden.
Der lange Amtstag, jeden Montag bis 17.30 Uhr, war von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) eingeführt worden. Der Bevölkerung sollte die Möglichkeit gegeben werden, nach Arbeitsende ihre Amtsgänge zu erledigen.
Helmut Mooslechner, Vorsitzender der Personalvertretung und ÖVP-Gewerkschafter, freut sich über das Entgegenkommen des Landes. "Für die Bevölkerung bringt das keinen Nachteil, meine Leute haben einen Vorteil", so der Personalvertreter. Die Abschaffung des langen Amtstages habe er bereits seit längerem gefordert. Es habe keinen Sinn mehr gemacht, dass alle Bediensteten am Montag bis 17.30 Uhr im Amt sind. Dass dieser Wunsch gerade jetzt erfüllt worden sei, kommentiert Mooslechner folgendermaßen: "Ab und zu kommen wir dem Dienstgeber entgegen, ab und zu kommt er uns entgegen."
Mooslechner hat allerdings noch weitere Wünsche bezüglich der Arbeitszeit an den Dienstgeber: er möchte die 37,5 Stunden-Woche für die Landesbediensteten einführen.
Quelle: Salzburger Nachrichten, 28.10.2003
