Die Errichtungskosten belaufen sich laut Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) auf rund 35 Millionen Euro. 7,3 Millionen Euro davon würden vom Bund getragen. Finanzlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) warnte jedoch vor den Betriebskosten, die ab dem Vollausbau jährlich bis zu drei Millionen Euro betragen würden.
Der Digitalfunk BOS-Austria (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) soll 2014 - und damit um Jahre verspätet - auch in der Grünen Mark Einzug halten. Ursprünglich wollte man das Netz mit dem abhörsicheren Tetrafunk bis 2005 flächendeckend in Österreich ausgebaut haben. Nach Problemen bei der ersten Ausschreibung erhielt Tetron den Zuschlag. Neuer Termin für den geplanten Vollausbau war Ende 2008, doch auch dieser konnte nicht eingehalten werden.
Beteiligungsmodell
Eckpfeiler des Projekts, das schrittweise in den Bundesländern umgesetzt werden soll, ist ein Länderbeteiligungsmodell. Stellt ein Bundesland die Standorte für die Unterbringung der Netz-Basisstationen zur Verfügung, können alle Blaulichtorganisationen darin 25 Jahre lang gratis funken.
Vorbild ist das Land Tirol, das die Errichtung der Basisstationen überwiegend in Landes- oder Gemeindegebäuden übernommen hat. Auch in Wien und Niederösterreich sowie in den Städten Salzburg und Klagenfurt ist der Analogfunk bereits Geschichte.
Steigende Kosten für Sender
Ein Grund für die Verzögerung speziell in der Steiermark sind die steigenden Kosten für die Sender. Allein in der Grünen Mark müssen statt der 2006 geplanten 221 Funkstationen nunmehr wegen der ungünstigen Topografie 351 errichtet werden. Eine Station kostet je nach Lage zwischen 80.000 und 300.000 Euro.
Dazu kommt noch die Anschaffung von rund 15.000 neuen Funkgeräten. 2008 veranschlagte Tetron für die Errichtung 48,69 Millionen Euro. Voves verhandelte nach und konnte den Preis mit Abstrichen auf 35 Millionen Euro drücken. Das darüber hinausgehende Kostenrisiko trägt Tetron.
Funknetze veraltet
Die bisherigen Funknetze von Polizei, Zoll- und Justizwache, Rettungsdiensten, Feuerwehren und anderen sind teilweise veraltet und arbeiten mit unterschiedlichen Technologien und in verschiedenen Frequenzbereichen. Eine organisationsübergreifende Funkverbindung der Blaulichtorganisationen in Anlass- und Katastrophenfällen ist daher momentan nicht möglich.
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Autor(en)/Author(s): (APA)
Quelle/Source: futurezone, 14.12.2009
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