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Wednesday, 3.07.2024
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Funktionserweiterung der Chipkarte soll Zeit und Geld sparen

Die Papierform zur Bestätigung des Krankenstands ist in Österreich bald Geschichte. Seit heute, Dienstag, werden Patienten durch den Arzt direkt auf elektronischem Weg krank oder gesund gemeldet. Das ermöglicht der in die E-Card integrierte Chip. Der Arzt aktiviert diesen über eine Online-Maske und leitet die Krankmeldung an den Sozialversicherungsträger des Patienten weiter. Bisher wurden in Österreich An- und Abmeldungen des Krankenstands in Papierform ausgestellt. Vom neuen System verspricht sich der Verband der Sozialversicherungsträger jährlich eine Kosteneinsparung von vier Mio. Euro.

"Voraussetzung für diese Umstellung ist das E-Card-System, das auf einem geschlossenen Intranet zwischen den Vertragsärzten und den Versicherungsträgern basiert", erklärt Hauptverband-Pressesprecher Dieter Holzweber im pressetext-Interview. Die elektronische Krankmeldung macht mehrere bürokratische Vorgänge unnötig. "Bisher stellten die Vertragsärzte einen Bescheid über die Arbeitsunfähigkeit aus, der per Post an die Krankenversicherungen geschickt wurde, wo sie erst von der Poststelle in die einzelnen Abteilungen gelangen musste." Da dieser Prozess jetzt elektronisch verlaufe, können Versäumnisse des Arztes oder das Verschwinden auf dem Postweg ausgeschlossen werden. "Gleichzeitig erhöht sich damit die Geschwindigkeit der Meldung", betont Holzweber. Ein weiterer Vorteil sei das einheitliche Online-Formular, das die bisher unterschiedlichen Antragsformen der einzelnen Sozialversicherungen ersetzt.

Zwar erhält der Patient weiterhin eine Bestätigung, die zur Vorlage beim Arbeitgeber geeignet ist, doch können die Dienstgeber den Krankenstand ihrer Mitarbeiter nun auch über das Internet abfragen. "Dafür muss sich der Dienstgeber zunächst eine Berechtigung holen, indem er sich beim jeweiligen Versicherungsträger über das DG-Net-Service registriert", erklärt Volker Schörghofer, stellvertretender Generaldirektor des Hauptverbandes, gegenüber pressetext. Die dabei erteilte Auskunft beschränkt sich auf die Information über Beginn und Ende der Krankmeldung. Diagnosen und Gründe für den Krankenstand können, sofern es sich nicht um Folgen eines Arbeitsunfalls handelt, nicht abgerufen werden.

Die Umstellung soll laut Schörghofer auch den Ärzten Erleichterungen bringen. "Zusätzliche Hardware ist in den Praxen nicht notwendig, vielmehr können die bisher notwendigen Nadeldrucker für Durchschlag-Formulare in den Ruhestand gehen. Für die elektronische Krankmeldung genügt eine kostenlose Praxissoftware." Würde das System auf Betreiben der Ärzte in ihr jeweiliges Ordinationsprogramm integriert, reduziere sich der Aufwand der Versicherungsmeldung auf einen Mausklick. Schörghofer rechnet damit, dass die meisten Arztpraxen das neue System bis Jahresende übernehmen. "Es gibt jedoch noch keinen Termin für eine verpflichtende Verwendung", so der Hauptverband-Vertreter.

Für die Zukunft soll der Funktionsumfangs der E-Card-Funktionen noch weiter vergrößert werden. "Ein nächster Schritt ist, dass alle Krankenanstalten in das E-Card-System integriert werden. Dadurch sollen elektronische Zu- und Überweisungen möglich werden", so Schörghofer. Während bisher erst Pilotprojekte laufen, sei bis Jahresende damit zu rechnen, dass die Hälfte der öffentlichen Spitäler auf dieses System umgestellt haben.

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Autor(en)/Author(s): Johannes Pernsteiner

Quelle/Source: pressetext, 05.05.2009/

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