Today 284

Yesterday 625

All 39464625

Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
UBIT-Obmann Harl sieht sich in seiner konsequenten Forderung nach Bündelung rot-weiß-roter IKT-Agenden und einem IT-Verantwortlichen für die Republik bestärkt

"Kein erfolgreicher Betrieb kommt heutzutage ohne IKT-Strategie und ohne IT-Verantwortlichen aus - die österreichische Bundesregierung hingegen verzichtet bis dato darauf", kritisiert Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes Unternehmensberatung und Informationstechnologie in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Österreich braucht einen IKT-Know-How-Träger im Ministerrang, ein eigenes IKT-Ministerium. Eine Ministerin, ein Minister für Informations- und Kommunikationstechnologie bzw. ein landesweiter Koordinator soll sich der IKT-Themen konzentriert annehmen, Aktionen setzen, Ausbildung und Bildungsberatung koordinieren und Ansprechpartner für Unternehmer, Branchenvertretung, Bildungseinrichtungen etc. sein. Denn was in Österreich fehlt, ist die bundesweite Koordination aller Themen und Aktivitäten aus dem Bereich IKT, etwa in Person eines, einer IKT-Beauftragten im Ministerrang, wie er in zahlreichen Ländern bereits existiert."

Anstatt im Alleingang lieber gemeinsam EU-weit Schwerpunkte setzen

Bestätigt fühlt sich Harl durch die EU-Kommission: Sie hat an die Regierungen der EU-Mitgliedsländer appelliert, gemeinsam eine Strategie für die internationale Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie zu entwickeln. Die Kommission ersucht die Mitgliedsstaaten, anstatt im Alleingang lieber zusammen Schwerpunktbereiche für Forschung und Technologie festzulegen, in denen ein gemeinsames Vorgehen auf EU-Ebene wirkungsvoller wäre. Ziel der Gemeinschaft ist es, weltweit zur nachhaltigen Entwicklung beizutragen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit Europas in Wissenschaft und Technologie zu verbessern." Globale Herausforderungen erfordern auch globale Antworten", so Janez Potočnik, EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung.

IT-Fachkräftemangel und Datenmissbrauch

Zwar wurde in Österreich die Erstellung eines IKT -Masterplans erstmals 2005, und zwar durch das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur, in Auftrag gegeben, 2008 sind IT-Agenden in Österreich nach wie vor über sieben Ministerien verteilt, eine zentrale Koordination gibt es nicht. "An den Folgen leidet unsere Wirtschaft bereits heute: 47 Prozent der heimischen IT- Unternehmen beklagen, dass sie nicht ausreichend Personal bekommen, 59 Prozent erwarten, dass sich die Situation verschlechtern wird. Die Nutzung von E-Government stagniert, weil es von den Österreicherinnen und Österreichern nicht angenommen wird. Der Angst vor Datenmissbrauch werden wenig konkrete Maßnahmen entgegengesetzt. Der IT-Fachkräftemangel bedroht den Wirtschaftsstandort Österreich, für IT-Betriebe wird Österreich unattraktiv.

Harl steht mit seiner Forderung nach Bündelung rot-weiß-roter IKT-Agenden in einem IKT-Ministerium nicht alleine da: "Es haben sich etwa der Verband der Österreichischen Internet Service Provider (ISPA), der Verband Content Industries (VCI), der Verband Alternativer Telekom-Netz-Anbieter (VAT) oder kürzlich auch der Verband Österreichischer Software-Industrie (VÖSI) bereits mehrmals für eine Kompetenzbündelung innerhalb eines Ministeriums ausgesprochen."

Wirtschaftsstandort sichern und weltweit positionieren

Ziel aller Bemühungen müsse es sein, "den Wirtschaftsstandort Österreich nicht nur sichern, sondern unter den Top 3-IKT-Nationen weltweit zu positionieren: Österreich kann das IT-Herz Europas werden. Dazu bedarf es aber einer Politik, die Neues bzw. bisher Unerledigtes annpackt und umsetzt", winkt Harl in Richtung der nächsten Regierung mit dem Zaunpfahl.

---

Autor(en)/Author(s): (JR)

Quelle/Source: Wirtschaftskammer Österreich, 30.09.2008

Go to top