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Friday, 5.07.2024
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Videokonferenzen auch bei Zeugenbefragungen einsetzbar

Der Einsatz moderner Kommunikationsmittel wie Videotelefonie, schnelleren Internetverbindungen und einem besseren E-Government soll das Amt 2.0 Wirklichkeit werden zu lassen. Diesen Ausblick gaben heute, Mittwoch, Cisco Austria und das Bundesrechenzentrum (BRZ) auf einer Pressekonferenz in Wien. "Es geht aber nicht darum, dass Technik das persönliche Beratungsgespräch ablöst, sondern dass sie in Behörden dazu eingesetzt wird, um Beratungsgespräche qualitativ hochwertiger zu gestalten", erklärt Achim Kaspar, General Manager von Cisco Austria. Im Rahmen der Pressekonferenz wurde zudem eine Studie präsentiert, wonach sich 39 Prozent der Befragten eine bessere Kooperationsbereitschaft von Mitarbeitern im öffentlichen Dienst wünschen.

"Der Bürger wird nicht mehr als nerviger Antragssteller angesehen, der die Beamten belastet, sondern als ein Servicesuchender. Diesen Grundgedanken wollen wir durch den Einsatz von modernen Kommunikationswegen weiter ausbauen", meint Roland Jobkowski, Geschäftsführer des BRZ, gegenüber pressetext. Ziel sei es, dass der Bürger nicht zu zehn verschiedenen Ämtern und Behörden gehen muss, um einen Antrag bearbeitet zu bekommen. "One-Stop Government heißt hier das Schlagwort. Es gibt einen Ansprechpartner, der sich von der Antragsannahme über dessen Bearbeitung bis hin zum endgültigen Bescheid um alles kümmert", führt Jobkowski aus.

Doch soll die Einführung moderner Technik nicht dazu führen, dass der Bürger zukünftig mit Maschinen reden soll, sondern dass einfache organisatorische Aufgaben effizient via Internet abgewickelt werden. "Wenn man die nötigen Anträge schnell und einfach im Web findet, dann haben die Mitarbeiter viel mehr Zeit in persönlichen Gesprächen den Bürger zu beraten. Denn sie müssen ihre Zeit nicht mehr für das Raussuchen von Anträgen aufwenden", sagt Jobkowski. Selbst wenn es einem aus gesundheitlichen oder räumlichen Gründen nicht möglich sein sollte, persönlich zum Amt zu gehen, soll man zukünftig nicht mehr auf den individuellen Kontakt mit seinem "Berater", wie es Cisco nennt, verzichten müssen.

"Videotelefonie wird nicht nur Unternehmen das Leben erleichtern, sondern auch massiv den Privatanwendern. Denn trotz räumlicher Entfernung hat man so einen direkten Draht zu den Behörden", erläutert Kaspar. Von daher setzen sich sowohl die Cisco-Manager als auch das BRZ für einen schnellen Ausbau der Internetbandbreiten und für den Aufbau eines Telefonzellennetzes ein, in denen man Videokonferenzen abhalten kann. Denn beides wären Grundvoraussetzungen dafür, dass ein jeder Videokonferenzen abhalten kann. "Gerade in Zeiten von steigenden Spritpreisen schont jede Videotelefonkonferenz nicht nur die Umwelt, da man nicht mehr zu Terminen fahren muss, sondern auch merklich den Geldbeutel", so Kaspar.

Neben dem bereits erfolgreich gestesteten Einsatz bei einfachen Konferenzschaltungen wird auch die Zeugen- oder Verdächtigenbefragung im Gerichtswesen als möglicher Einsatzort von Videokonferenzen gesehen. "Man stelle sich nur einmal vor, der Richter sitzt in Wien und der Zeuge in Bregenz. Es kostet viel Geld und Zeit beide zusammen zu bringen. Beide Aufwendungen können wir durch den Einsatz von Videotelefonkonferenzen verringern", sagt Kaspar abschließend.

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Autor(en)/Author(s): Erik Staschöfsky

Quelle/Source: Pressetext, 03.09.2008

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