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Friday, 5.07.2024
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Der Infrastrukturausbau in den ländlichen Gebieten hinkt in Österreich im europäischen Vergleich nach. Da aber eine funktionierende Infrastruktur, etwa im Bereich neuer Informations- und Kommunikationstechnologien, ein entscheidender Standortfaktor für die Wirtschaft ist, drängt "Forum Land", die Bauernbund-Plattform für den ländlichen Raum, auf einen raschen Ausbau.

Rund die Hälfte des österreichischen Wirtschaftswachstums stammt bereits aus den Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK). Eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Glasfaser und Breitbandtechnologie ist somit die Voraussetzung für eine florierende Wirtschaft und damit auch für Arbeitsplätze.

Wie jedoch aus dem jüngsten österreichischen Infrastrukturreport der "Future Business Austria" hervorgeht, hat die Alpenrepublik gerade in den vergangenen Jahren im europäischen Vergleich an Terrain und damit an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. So gehen der österreichischen Wirtschaft jährlich 15,4 Mrd. Euro verloren, weil es keine entsprechende Infrastruktur gibt, analysierte der Herausgeber des Infrastrukturreports, David Ungar-Klein, am Dienstag in einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem Obmann von "Forum Land", Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch. Betroffen von dieser Fehlentwicklung sind nach Angaben Grillitschs vor allem Bewohner sowie Klein- und Mittelunternehmen im ländlichen Raum, in dem immerhin mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung lebt. Vor allem hier gebe es immer noch "weiße Flecken", die nicht mit Breitband versorgt sind. Die Ursache dafür sieht Grillitsch vor allem in Versäumnissen des zuständigen SPÖ-Infrastrukturminis­ters Werner Faymann. So sei zwar eine mit 500 Mio. Euro dotierte Fortführung der Breitband-Offensive im Regierungsprogramm festgelegt worden, "gekommen ist aber nichts, weil Faymann keine Initiativen in diese Richtung gesetzt hat", kritisiert Grillitsch: "Dabei sprechen die positiven Effekte, die in den vorangegangenen Regierungen gesetzt wurden, für sich. Jeder geförderte Euro brachte Investitionen in Höhe von 13,10 Euro."

Der "Forum-Land"-Obmann erachtet daher im Interesse eines wettbewerbsfähigen Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandortes neue Impulse zum Ausbau der ITK-Infrastruktur für ein Gebot der Stunde. Grillitsch verlangt die Schaffung eines Innovationsfonds zur Finanzierung innovativer Ideen: "Mit 500 Euro je Einwohner im ländlichen Raum – 100 Euro pro Jahr der Legislaturperiode – können beispielsweise der Lückenschluss beim Breitband und der Ausbau des schnelleren Glasfasernetzes finanziert werden. Das wären Investitionen von rund zwei Mrd. Euro."

Gleichzeitig müssten künftig auch die Mittel im Finanzausgleich gerechter verteilt werden, sagt Grillitsch: "All das ist zur Stärkung des ländlichen Raumes unumgänglich."

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Autor(en)/Author(s): C.D.

Quelle/Source: Österreichische Bauernzeitung, 26.08.2008

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