Österreich liege im Bereich E-Government in der öffentlichen Verwaltung europaweit an der Spitze - das war der Tenor bei einer Veranstaltung des Bundesrechenzentrums (BRZ) mit dem Titel "E-Goverment goes Europe" am Donnerstag. Zufrieden geben werde man sich damit dennoch nicht, erklärte Vizekanzler Wilhelm Molterer (V). Denn in Bereichen wie Gesundheit (E-Help), Klimaschutz (Kampf gegen CO2) und Bildung "werden wir in Zukunft noch Gas geben müssen". Denn hier sei noch finanzielles Einsparungspotenzial möglich, meinte der Finanzminister.
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Christian Rupp, Vorstand der Abteilung Informationstechnologie im Bundeskanzleramt, sah wie Molterer Österreich beim E-Govenment zwar vorne, "aber leider passiert das ohne Bevölkerung". Die Verwaltung könne sich die Kunden nicht aussuchen, jeder Bürger müsse den Service in Anspruch nehmen können, sah er ein Manko bei der Akzeptanz des Angebots.
"Kernaufgabe" für die nächsten Jahre werde sein, die "Vernetzungschancen" innerhalb Europas gut zu nutzen, sagte Molterer. Auch BRZ-Sprecher Roland Jabkowski will hier ansetzen: Die länderübergreifende Zusammenarbeit im E-Government-Bereich müsse vertieft werden. Er verwies auf die EU-Dienstleistungsrichtlinie, die Ende 2009 Realität wird. Dafür werde es auch einer Standardisierung von Technologien bedürfen, meinte er. Auch Jean-Francois Junger, Leiter des Sektors E-Government in der EU-Kommission, nannte die Schaffung von Standards auf europäischer Ebene als wichtiges Ziel.
Kosten
Jabkowski kündigte an,der Informations- und Kommunikationstechnologie-Dienstleister des Bundes werde die Kosten im laufenden Jahr im Schnitt um mehr als fünf Prozent senken. Dies bedeute eine Ersparnis von rund 13 Mio. Euro. Erreicht werden soll dies durch die Schaffung von "shared services", also der Bündelung gleichartiger Services.
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Autor(en)/Author(s): (APA)
Quelle/Source: der Standard, 06.06.2008
