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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Technologielösungen und langfristige Entwicklung im Fokus der 3. Tagung

Die dritte Tagung der E-Health-Initiative, die heute, Freitag, in Wien stattfindet, beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Nutzen der neuen Technologien im Gesundheitswesen. Als Ziel der E-Health-Strategie wurde die Schaffung von Rahmenbedingungen für eine koordinierte langfristige Entwicklung vorgeschlagen. Damit soll für den Bürger bzw. den Patienten ein höchstmöglicher Nutzen durch den Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) im Gesundheitswesen gewährleistet werden. Zugleich warnen Experten allerdings auch vor einer rasanten Zunahme an Datenbegehrlichkeiten - etwa durch Privatversicherungen - die eine Gefahr des Datenmissbrauchs mit sich bringen.

Bei der jetzigen Konferenz werden anhand von konkreten E-Health-Anwendungen innovative Nutzungsmöglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheits- und Sozialwesen aufgeführt. Zudem werden Erfahrungen mit diesen Anwendungen aus der Sicht von Diensteanbietern und Vertretern der Patienten präsentiert. Ebenso wird ein Ausblick auf neuere E-Health-Entwicklungen insbesondere im europäischen Umfeld geboten.

Michael Gruska vom SKA-Rehabilitationszentrum der PVA in Hochegg setzt sich in seinem Vortrag mit der Bedeutung der telemedizinischen Verfahren in Diagnose und Therapie bei Herz-Kreislauferkrankungen auseinander. Die Anwendung moderner Verfahren könne nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Allgemeinheit wesentliche Vorteile erbringen und damit notwendige Behandlungsmaßnahmen angenehmer und zugleich auch kosteneffektiver gestalten. Der Grazer Radiologe Peter Kullnig zeigt anhand einer Live-Demo wie die Bild- und Befundübermittlung des Diagnose Online Portals am DiagnostikZentrumGraz DZG funktioniert.

Günter Schreier von den Austrian Research Centers beleuchtet den Umstand, dass Mobiltelefonen zukünftig eine stärkere Bedeutung für die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zuteil werden könne. "Aufgrund seiner ubiquitären Verfügbarkeit, der absoluten Mobilität und der Vielzahl von Kommunikationsmöglichkeiten stellt das Handy eine universelle Toolbox für E-Health und Telemedizin dar." Diese reiche von der einfachen Erinnerung zur Medikamenteneinnahme per SMS, über das mobile elektronische Diabetes-Tagebuch bis hin zum Home-Monitoring bei Herzschwäche. "Zahlreiche Möglichkeiten erlauben es, den Patienten enger in die Gesundheitsvorsorge einzubinden und damit Barrieren in Richtung personalisierter Medizin zu überwinden."

Der Pharmakologe Eckhard Beubler vom Institut für experimentelle und klinische Pharmakologie der Medizinischen Universität Graz verweist in seinem Vortrag auf die Gefahren von Wechselwirkungen verschiedener Medikamente. "Ein weggelassenes Arzneimittel verhindert unter Umständen mehrere Wechselwirkungen. Die Kenntnisse über Arzneimittelwechselwirkungen haben in den vergangenen Jahren enorm zugenommen", erklärt der Wissenschaftler. Der Vortrag soll an die Ärzteschaft appellieren, so wenige Arzneimittel wie möglich zu verordnen und darauf zu achten, dass diese gut aufeinander abgestimmt sind.

Die Implementierung von E-Health-Systemen müsse allerdings in vielen kleinen, aber optimal aufeinander abgestimmten Schritten erfolgen, um den bestmöglichen Nutzen für alle Beteiligten zu erreichen, betont Karl Peter Pfeiffer von der E-Health-Initiative.

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Autor(en)/Author(s): Wolfgang Weitlaner

Quelle/Source: pressetext, 16.05.2008

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