Bis heute 18 Uhr hat der Grazer Magistrat noch seine Zelte auf dem Hauptplatz aufgeschlagen und präsentiert dort unter den weißen Planen sämtliche Dienstleistungen. Wobei die technischen Innovationen der letzten Jahre im Mittelpunkt stehen, allen voran e-Government. Seit 2005 haben die Grazer Bürger die Möglichkeit, Amtswege auch online abzuwickeln.
Mehr 20.000 Mal wurde dieses Service inzwischen genutzt. "Und das, obwohl es bis heute kaum beworben wurde", betont Friedrich Steinbrucker, Leiter der Abteilung für Informationsmanagement. Genutzt wurde dieses Angebot in den letzten Jahren vor allem beim Antragstellen für eine Wahlkarte sowie für Lenkerauskünfte. "Und auch mit den Änderungen der Müllgebühren haben wir wieder deutlich mehr Zugriffe auf unserer Homepage", so der Abteilungsleiter. Auch die Zugriffe auf www.graz.at sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im März 2007 haben mehr als eine halbe Million Internetnutzer diese Homepage besucht, wo die Webcam, die Nachrichten und der Stadtplan die meisten Zugriffe verzeichneten.
Bürgerkarte
Im Rahmen dieser "Leistungsschau" werden Interessierte nicht nur über e-Government informiert, sondern haben auch die Möglichkeit die so genannte Bürgerkarte auf ihrer E-Card frei schalten zu lassen. Mit dieser Karte können Verfahren im Netz abgewickelt werden, die eine elektronische Signatur benötigen. "Dazu braucht man allerdings ein eigenes Kartenlesegerät zu Hause sowie eine spezielle Software", erklärt Steinbrucker.
Zufrieden mit den Entwicklungen der letzten Jahre auf dem e-Government-Sektor zeigt sich Magistratsdirektor Martin Haidvogl: "Wir haben den Schritt ins dritte Jahrtausend geschafft." Für Bürgermeister Siegfried Nagl (VP) ist Graz damit "die modernste Landeshauptstadt". Steinbrucker sieht in dieser Entwicklung die Chance, den Verwaltungsbereich künftig billiger und gleichzeitig auch kundenfreundlicher zu gestalten. "Mit e-Government werden personelle Ressourcen frei, die dann für Beratungen zur Verfügung stehen".
Gemeinderat live
Im Rahmen dieser Präsentation haben die Grazer auch die Möglichkeit Graz-Bilder aus der Vogelperspektive zu erwerben, einen Kanalroboter und eine Wärmebildkamera zu besichtigen oder die Live-Übertragung der heutigen Gemeinderatssitzung auf einer Großleinwand im Zelt zu verfolgen. Beginn: 12 Uhr.
Autor(en)/Author(s): Petra Pascsaics
Quelle/Source: Kleine Zeitung, 19.04.2007