Mit dem 31. März geht die Pilotphase des M-Parking-Projekts nun zu Ende.
Auch die futureZone hatte Gelegenheit das System zu testen und die Betreiber nach einer ersten Bilanz und die Kontrollorgane der Parkraumüberwachung nach ihren Erfahrungen zu fragen.
Die Betreiber Siemens Mobile Services und die Mobilkom zeigten sich beide sehr zufrieden mit dem Testverlauf. Ab dem Sommer sollen alle Handybesitzer die Möglichkeit haben, M-Parking in Anspruch zu nehmen.
Anwenderfreundlichkeit verbessert
Man habe hauptsächlich an der Anwenderfreundlichkeit gearbeitet, das System selbst habe wunderbar funktioniert, resümiert Siemens-Sprecher Karl Strasser. Mobilkom-Sprecherin Ursula Novotny: "Manche Kunden können sich gar nicht mehr vorstellen, einen 'normalen' Parkschein auszufüllen."
Robuste Handhelds und Drucker zum Anklippen
Um zu überprüfen, ob die Parkgebühr entrichtet wurde, müssen die patroullierenden Kontrollorgane ihre Kugelschreiber künftig gegen Handhelds tauschen.
Diese sind permanent über GPRS mit der M-Parking-Datenbank verbunden, so kann das Kennzeichen eingegeben und die Bezahlung überprüft werden.
Ist kein gültiger Parkschein vorhanden, wird vor Ort ein Strafmandat erstellt und auf einem mobilen Drucker ausgedruckt. Auch für Nicht-SMS-Parker soll der Strafzettel künftig lesbar aus dem Drucker kommen.
Die Hardware, die dabei zum Einsatz kommen soll, wird von der US-Firma Symbol geliefert. Zwei verschiedene robuste Handheld-Modelle [mit und ohne Tastatur] und zwei mobile Drucker zum Anklippen am Gürtel wurden von den Parksheriffs im Pilotbetrieb getestet.
Die Drucker stammen von den Firmen Toshiba Tec [mit Bluetooth] und O'Neil [Infrarot- und Kabelverbindung]. Aufgrund der größeren Reichweite sollen die Bluetooth-fähigen Geräte aller Wahrscheinlichkeit den Zuschlag bekommen.
Nur vier Geräte in Pilotphase
Im Pilotbetrieb wurden nur magere vier Handhelds mit Druckern an die Kontrollorgane der Stadt Wien ausgegeben. Nimmt das System seinen vollen Betrieb auf, werden etwa 200 Handhelds, Drucker und Ersatzakkus für die Parksheriffs benötigt.
Symbol - Modelle 8100 und 2800
Parksheriffs künftig mit schwerem Gepäck
Im fuZo-Test funktionierte das System schnell und ohne Probleme. Nur das Handling der Geräte ist gewöhnungbedürftig.
Mit einem Mini-Stift werden am Touchscreen die winzigen Buchstaben und Zahlen in eine Maske eingegeben. Ungeübte tippen schon mal öfter daneben und auch geübte Kontrolleure benötigen nun sicher mehr Zeit als bisher für den schnellen Blick auf den Parkschein. Auch ist das Lesen des Displays in der Dunkelheit bzw. bei hellem Sonnenschein nur erschwert möglich.
Probleme bereitet auch die Akkulaufzeit der Geräte. Sowohl für den Handheld, als auch für den Drucker müssen Ersatz-Akkus mit auf den Weg genommen werden, da nach vier bis fünf Stunden Betrieb ein Wechsel erforderlich ist. Zusätzlich müssen auch noch Ersatz-Papierrollen für den Drucker ins Marschgepäck der Überwachungsorgane.
Wie es funktioniert
Um den neuen Service künftig nutzen zu können, muss man sich erst mit seiner Handynummer und optional auch dem KFZ-Kennzeichen registrieren.
Zusätzlich benötigt man eine Parkuhr für das Auto, um den Beginn der Parkzeit zu signalisieren und der zuständigen Behörde [Polizei nicht Parksheriffs] die Kontrolle der gesetzlich erlaubten Abstelldauer zu ermöglichen.
Nach der Freischaltung muss erst einmal ein gewünschtes Guthaben an Parkstunden im Voraus erworben werden. Bezahlt wird mit Kreditkarte über das Internet oder über das Handy.
Sind die Voraussetzungen erst einmal geschafft, kann die gewünschte Parkdauer via Kurzmitteilung in 30-Minuten-Schritten gebucht werden. Binnen weniger Sekunden erhält man eine Bestätigung mit der Nummer des Parkscheins via SMS.
Zehn Minuten vor Ablauf der bezahlten Parkzeit kommt eine Erinnerungs-SMS.
Auch mit verschiedenen Autos oder Handys möglich
Fährt man verschiedene Autos, etwa den Dienst- und den Privatwagen, muss jedesmal das Kennzeichen in der SMS mitgeschickt werden. Wer mehrere Mobiltelefone benutzt, kann sich mit jedem Gerät registrieren lassen.
Neben Parkschein- auch SMS-Kosten
Preis der Bequemlichkeit sind leider die Kosten der SMS, die trotz heftiger Diskussion um eine Verringerung der Gebühren oder der Einrichtung einer Gratis-Nummer, aller Voraussicht nach der Nutzer des Systems tragen muss.
Auch Mobilkom-Sprecherin Ursula Novotny bestätigte gegenüber der fuZo, jene Kunden, welche die M-Parking-Infrastruktur nutzten, müssten auch für diese Serviceleistung bezahlen.
Know-how für Wien aus Zagreb
Während in Wien für jede SMS extra bezahlt werden muss, sind in elf kroatischen Städten die Kosten in der Parkgebühr inkludiert.
Zagreb als Vorbild für Wiener Autofahrer
Quelle: futureZone