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Thursday, 19.09.2024
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E-card-System schafft Plattform für weitere e-health-Dienste - Ausländisches Interesse ist enorm gross

In Österreich gehört der Krankenkassenscheck der Vergangenheit an. Die neue Gesundheitskarte, die e-card, ist da und bringt Vorteile für Patienten, Ärzte, Arbeitgeber und die Sozialversicherung selbst. Noch vor Jahresende 2005 verfügen alle ÖsterreicherInnen über ihre persönliche e-card. 8,2 Mio. Karten wurden landesweit verschickt, rund 10.700 Vertragsärzte sind am Netz angeschlossen. Damit existiert eine flächendeckende elektronische Plattform für zahlreiche weitere e-health-Dienste, wie die automatisierte Genehmigung von chefarztpflichtigen Rezepten oder das elektronische Rezept. Das e-card System schafft eine österreichweite Breitbandvernetzung im Gesundheitsweisen und bildet gleichzeitig die Infrastruktur für eine Reihe zukunftsweisender Folgeprojekte.

Im Jahr 2005 werden die Krankenanstalten und Wahlärzte in das e-card-System eingebunden. Apotheken folgen voraussichtlich im Jahr 2007mit der Einführung des elektronischen Rezeptes. International sorgt das österreichische Projekt für Aufmerksamkeit: Elf Länder bekunden bereits Interesse an der e-card. Zusätzlich ist die e-card für den Einsatz als Bürgerkarte vorbereitet. Österreich ist damit das erste Land der Welt, das flächendeckend Bürgerkarten ausgibt. Somit kann jeder Bürger nach erfolgter Zertifizierung seiner e-card Dienste des E-Government in Anspruch nehmen.

Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat erläutert: "Im Mittelpunkt des österreichischen Gesundheitswesens müssen immer die Menschen und ihre Bedürfnisse stehen. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien haben längst Einzug in unser tägliches Leben gehalten. Mir war wichtig, die Vorteile moderner Technologien voll für alle Beteiligten am österreichischen Gesundheitssystem nutzbar zu machen. Wichtig war dabei allerdings auch höchste Sicherheitsvorkehrungen für den Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten zu schaffen." Rauch-Kallat weiter: "Mit der e-card ist es gelungen, ein international bewundertes Vorzeigeprojekt zu schaffen, das einerseits allen Partnern ein Mehr an Service bietet und andererseits ein wichtiger Meilenstein für den Ausbau der e-health in Österreich ist."

Siemens: Hochverfügbare Infrastruktur für weitere Gesundheitsdienste "Mit der e-card ist Österreich internationales Vorreiterland im Bereich E-Government. Innovative Referenzprojekte wie die e-card schaffen Wertschöpfung im eigenen Land, erzielen gleichzeitig Effizienzverbesserungen - und können nicht zuletzt erfolgreich im Ausland angeboten werden", erläutert Franz Geiger, Vorstandsmitglied der Siemens AG Österreich. Gemeinsam mit den Partnern Telekom Austria und IBM hat Siemens Österreich als Generalunternehmer das Herzstück des e-card-Systems im vorgegebenen Zeit- und Budgetrahmen errichtet: die Betriebszentrale. Hier werden täglich zwischen 300.000 und 400.000 Patientenkontakte von rund 10.700 ärztlichen Praxen zuverlässig abgewickelt.

"Das österreichische Gesundheitswesen verfügt damit über eine hochsichere und flächendeckende IT-Infrastruktur. Nun geht es darum, innovative e-health Services darauf aufzusetzen. Allein das e-Rezept hat ein jährliches Einsparungspotential in zweistelliger Millionenhöhe: durch systematische Medikamenten-Unverträglichkeitsprüfung, Missbrauch-Vermeidung und nicht zuletzt durch Einsparen von 80 Tonnen Papier, die jedes Jahr in Form von Rezepten archiviert werden. Für den Patienten ist das e-Rezept ein Service für mehr Komfort und mehr Gesundheit."

Giesecke & Devrient: täglich über 70.000 e-cards ausgeliefert "Entsprechend der hohen Qualitätsanforderungen an das Gesamtprojekt hat G&D die e-cards voll im Zeitplan ausgegeben. "Täglich haben wir über 70.000 Karten ausgeliefert. Wir freuen uns, damit einen wesentlichen Beitrag zu diesem zukunftsweisenden System, mit dem Österreich in Europa eine Vorreiterrolle einnimmt, zu leisten. Die Vorteile eines kartengestützten Gesundheitssystems liegen auf der Hand: auf Kostensenkungen und Qualitätsverbesserungen kann heute kein Staat verzichten", erläutert Peter Eisenbacher, Geschäftsführer für den Kartenbereich bei Giesecke & Devrient (G&D).

Giesecke & Devrient hat im April 2004 den Auftrag über die Lieferung von 11 Mio. Chipkarten und den Betrieb eines elektronischen Kartenmanagementsystems erhalten. Mit heutigem Stand ist die Erstausstattung mit der Ausgabe von acht Mio. e-cards abgeschlossen. Die gesamte Vertragslaufzeit, die auch die Nachversorgung mit Karten einschließt, endet im November 2009. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 48 Mio. Euro.

Quelle: Österreich Journal, 13.12.2005

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