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Thursday, 19.09.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Alle E-Cards sind verschickt, bis Ende des Jahres auch die Ärzte an das System angeschlossen. Nach Abschluss des Roll-out sollen nun die nächsten Ausbauschritte in Angriff genommen werden.

Bereits ab nächstem Jahr soll das Arzneimittelbewilligungsservice flächendeckend in Betrieb gehen, wie Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) am Montag erläuterte. Chefärztliche Bewilligungen können damit über das System eingeholt werden. Rauch-Kallat zeigte sich jedenfalls zuversichtlich, dass das Projekt im Endausbau mehr Qualität und Service für den Patienten bringe.

Weiter geplant: Die Vorsorgeuntersuchung Neu über die Karte. Die Ärzte können damit ersehen, auf welche Leistungen der Vorsorgeuntersuchung Anspruch besteht bzw. welche schon durchgeführt wurden. Künftig sollen auch elektronische Überweisungen möglich sein, am Ende des Ausbaus stehe als Ziel die elektronische Gesundheitsakte, so Rauch-Kallat. Für den Arzt ergebe sich damit die Möglichkeit, Einsicht in für ihn zugelassene Befunde zu nehmen.

"Voll in der Zeit“

Entgegen vieler Unkenrufe habe man das Projekt „voll in der Zeit“ zu Stande gebracht, freute sich die Ministerin. Innerhalb von sechs Monaten seien 8,2 Millionen Karten verschickt worden, täglich 70.000, eine „logistische Meisterleistung“. Lediglich einmal habe es bisher einen Totalabsturz gegeben und drei Mal einen Offline-Betrieb, zog die Ministerin Bilanz.

In sechs Monaten habe man weiters 10.600 Ärzte ans Netz gebracht, erklärte der zuständige Manager im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Volker Schörghofer. 219 Ärzte würden noch fehlen und bis Ende des Jahres installiert. Die Zahl der E-Card-Verweigerer schätzt er auf 250. Diese würden den Vertrag zurücklegen oder sich doch noch überzeugen lassen, glaubt Schörghofer.

"Sehr adäquater Betrag"

Die Kosten des Projektes bezifferte Hauptverbands-Präsident Erich Laminger mit 116 Millionen Euro. Ein sehr adäquater Betrag angesichts des Nutzen, findet Laminger. Rauch-Kallat rechnet damit, dass sich die Kosten des Projekt in zweidreiviertel Jahren amortisieren. Österreich sei mit der E-Card jedenfalls international Vorbild, betonte Rauch-Kallat. Es gebe Interesse von verschiedenen Ländern, die das System übernehmen oder adaptieren wollten, berichtet die Ministerin. Man werde jedenfalls alles tun, um die E-Card zu promoten. Laminger berichtete von Anfragen von England bis Australien. Und es gebe hier nicht nur Interesse an der Technik, sondern auch an der Logistik.

Die E-Card ist für Rauch-Kallat jedenfalls ein „Meilenstein im modernen E-Government“, bereits jetzt lasse sie sich als Bürgerkarte verwenden. Österreich sei das erste Land der Welt, in dem jeder Bürger auch eine Bürgerkarte habe, berichtete Laminger. Die Bürgerkartenfunktion gelte nicht nur für die Sozialversicherung, sondern für E-Government allgemein.

Autor: apa

Quelle: Vorarlberg Online, 12.12.2005

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