Auf den ersten Blick hat Kölns Unternehmensspitze seine IT-Manager aufgewertet: Aus der Stabsstelle strategische Steuerung ist ein richtiges Amt geworden. Damit wurden die Verwaltungsmodernisierer jedoch auch ein Amt unter vielen. Statt Steuerung ist nun von Dienstleistungen für andere die Rede.
Für Amtsleiter Engel ist das kein Problem: Wir erobern uns die Kompetenzen nach und nach, sagt er vorsichtig. Er sieht Köln auf dem richtigen Weg, verweist auf zahlreiche neue Anwendungen und Angebote im Verhältnis zu Bürgern und Wirtschaft sowie innerhalb der Verwaltung. Es bewegt sich einiges. Dass Bürger im Internet Aktien kaufen können, auf den Internet-Seiten der Stadt aber immer noch nicht ihr Auto anmelden können, habe nicht zuletzt mit den strengen Verwaltungsgesetzen zu tun.
Willy Landsberg, der sich selbst jahrelang mit den Vorschriften herumschlug, ist zu einer anderen Auffassung gekommen: Es geht mehr, als man glaubt. Seine Forderung: Wenn Vorschriften die Verwaltung blockieren, muss sie prüfen, ob sie sich nicht von den Aufgaben trennen kann und Dienstleistungen von Privaten einkaufen. Neuer Zündstoff für die Privatisierungsdebatte: Für Landsberg soll sich eine moderne Verwaltung nur auf das Notwendigste beschränken.
Autor: Helmut Frangenberg
Quelle: Kölnische Rundschau, 15.09.2004