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Wednesday, 3.07.2024
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Digitales Rathaus: Entwicklung des Technikeinsatzes in den Jahren 1999-2004 und weitere Vorhaben

Der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien ist auch bei der Mönchengladbacher Stadtverwaltung zum unverzichtbaren Bestandteil im Arbeitsalltag geworden. "Hier haben wir in den letzten fünf Jahren einen wahren Quantensprung hinter uns gebracht", betont die für den Bereich EDV zuständige Beigeordnete Beate Zielke, die jetzt gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Kommission für Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK), Reiner Brandts, eine Bilanz der Technikentwicklung von 1999 bis 2004 und weitere Pläne für die nächsten drei Jahre vorstellte. Als besondere Herausforderung hob Beate Zielke den Jahrtausendwechsel mit der Anpassung der kompletten Soft- und Hardwarekomponenten an das neue Datum und die Euroumstellung, beides Projekte, die problemlos "gepackt" wurden. Weitere "Meilensteine" waren die Ausstattung der kompletten, rund 2.000 Büroarbeitsplätze mit neuer Hardware, die Vernetzung der Verwaltung über das Vitus-Net und die Einführung eines modernen Bürokommunikationspaketes mit Mailsystem und Terminplanung. "Hiermit haben die Ausstattungen der Arbeitsplätze einen Top-Zustand erreicht", betont die Beigeordnete.

Damit einher ging die Einführung von Internet und Intranet als wichtige Voraussetzung für ein umfangreiches Bürger-Informationssystem, über das inzwischen über 320 Informationsbroschüren und Formulare von Zuhause aus abgerufen werden können. "Das Internet ist zur zentralen Basis der Verwaltungen im Bereich Information, Kommunikation, Interaktion und Transaktion zwischen Bürgern, anderen Behörden und der Wirtschaft geworden. Es ermöglicht, neue Formen des Bürgerservices zu realisieren und die Schnittstelle zum Bürger neu zu gestalten", erläutert Beigeordnete Beate Zielke.

Diese technologische Entwicklung ist auch für die Stadt Mönchengladbach von zentraler Bedeutung. Seit Mitte 1999 präsentiert sich die Stadt mit ihrer Homepage moenchengladbach.de im Internet, die im Jahr 2004 in Zusammenarbeit mit MGMG ein neues Design und vor allem einen barrierefreien Zugang erhielt. Nachdem es sich zunächst im wesentlichen um ein Informationsangebot gehandelt hat, ist in einem Projektteam im Jahr 2002 ein qualitativ wichtiger Schritt zum E-Government vorbereitet worden. Konzipiert und realisiert wurde das Bürgerinformationssystem, das seit Anfang 2003 über die Homepage der Stadt erreichbar ist. Dieses Bürgerinformationssystem stellt in umfassender Weise das gesamte Leistungsangebot der Stadt dar mit Beschreibung der Leistung, Zuständigkeit, Ansprechpartner, Erreichbarkeit, Sprechzeiten und benötigten Unterlagen.

"Das Bürgerinformationssystem ist bereits heute zu einem wesentlichen Serviceangebot für unsere Kunden rund um die Uhr geworden. Das Angebot wird kontinuierlich ausgebaut. Insbesondere die anstehende Einführung der digitalen Signatur wird wesentliche neue Möglichkeiten der Interaktion, das heißt der direkten Antragstellung und Bearbeitung ohne sog. Medienbrüche eröffnen", so Beate Zielke weiter.

Ein zentraler Schritt zum Bürgerservice war auch die flächendeckende Einführung elektronischer Bezahlsysteme seit 1999, die eine bargeldlose Zahlungsweise ermöglichen. An 23 Standorten sind heute EC-Cash-Terminals im Einsatz, z.B. in den Bezirksverwaltungsstellen/ Bürgerservicezentren, Museen, Standesämtern, Bibliotheken, und im Amt für öffentliche Ordnung. Außerdem sind 107 Parkscheinautomaten mit der GeldKarte-Funktion ausgestattet.

Die technische Ausstattung der Büroarbeitsplätze mit Internet und Intranet, das als interne Kommunikations- und Informationsplattform seit Anfang 2004 an allen Arbeitsplätzen zugänglich ist, ermöglicht auch die Telearbeit, die derzeit in einem Pilotprojekt mit vier Teilnehmerinnen getestet wird. Nach Abschluss der Pilotphase und Auswertung der Erkenntnisse steht in den nächsten Monaten die Entscheidung über die standardmäßige Einführung an. Ein wesentlicher Schritt für die Sicherstellung kommunaler Dienstleistungen ist die IT-Kooperation Rhein-Ruhr, Competence Center. Gemeinsam mit den Städten Bochum, Düsseldorf, Duisburg, dem Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein in Moers (KRZN) und der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale (KDVZ) Neuss bildet die Stadt Mönchengladbach seit 2003 den Zweckverband ITK-R/R. Mit der Gründung dieses Zweckverbandes wird das Ziel verfolgt, in interkommunaler Zusammenarbeit für die Mitglieder durch Ausschöpfung von Synergiepotentialen kostengünstig Datenverarbeitungsleistungen zu erbringen. Hierzu sind so genannte Competence Center (CC) gebildet worden, deren Aufgabe es ist, in einem bestimmten Bereich für die Gemeinschaft Leistungen zu erbringen. Die Stadt Mönchengladbach und die KDVZ Neuss werden gemeinsam das CC Sozial- und Jugendwesen betreiben. Die Vorbereitungen hierzu laufen. Als wesentliche Zukunftspläne nannte Beate Zielke unter anderem den Ausbau des E-Governments und die weitere Bündelung von Ressourcen durch interkommunale Zusammenarbeit.

Melderegisterauskünfte online, die digitale Verlängerung von Ausweisen, die Ausleihe und Reservierung von Büchern im Bibliothekswesen via Internet, die Modernisierung des kommunalen Sitzungsdienstes, bei dem die Beschlüsse der parlamentarischen Gremien aus öffentlichen Sitzungen den Bürgern online zugänglich gemacht werden und die Realisierung der digitalen Signatur stehen bis 2006 auf dem Programm des "digitalen Rathauses". Der kontinuierliche Austausch der Hardware, Ausbau der Server und eine damit verbundene Notfallplanung für technische Störfälle gehören ebenso zu den Zukunftsaufgaben. Die Finanzierung der TUIV-Entwicklungsplanung ist mit den vorgesehenen Haushaltsmitteln in Höhe von drei Millionen Euro gesichert.

Autor: pmg

Quelle: Stadtmagazin, 16.08.2004

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