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Wednesday, 3.07.2024
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Straftaten können im Kreis Wesel nun auch online gemeldet werden.

Einbrecher waren in der Wohnung, das Radio wurde aus dem Auto gestohlen - nach dem Ärger über die Straftat folgt die Anzeige bei der Polizei. Die nehmen Beamte vor Ort oder auf der Wache auf. Es geht auch anders: via Internet. Die NRZ sprach mit Jürgen Lüttke, Leiter des Dezernates für Kriminalitätsangelegenheiten, und Andreas Ahls, Web-Master für die Polizeibehörde, über die Online-Anzeige. NRW-Innenminister Behrens hatte die Möglichkeit bei der Cebit präsentiert. Die Weseler Behörde gehört zu denjenigen Dienststellen, die das Angebot bereits seit 2002 erfolgreich getestet haben.

"Die Online-Anzeigen fließen in den großen Topf, sie werden nicht gesondert gezählt", erklärt Lüttke. Ahls fügt hinzu: "Im Schnitt ist es eine pro Tag." Auffällig dabei: Mitgeteilt werden häufig Straftaten, die sonst nicht angezeigt worden wären. "Das Angebot trägt zur Dunkelzifferaufhellung bei", so Lüttke.

Gerade aus dem Bereich Computerkriminalität kämen die Online-Anzeigen. Diejenigen, die bei den diversen Computerversteigerungen übers Ohr gehauen wurden, melden sich. Ein paar Klicks reichen ja schon aus. Oder wenn Surfer zufällig auf Seiten mit rechtsradikalen oder mit kinderpornografischen Inhalten landen. Da kämen schon Hinweise, so die Beamten. Natürlich sind auch einige Nachbarschaftsstreitigkeiten angezeigt worden. "Weil es anonym ist. Wenn ein Streifenwagen vorfährt, ist das schon öffentlichkeitswirksam", so Lüttke.

Auf der Internetseite gibt es zwar jede Menge Felder - für den Namen, für die Adresse, für die Telefonnummer, für die Angabe von Zeugen und für den mutmaßlichen Täter - jedoch müssen sie nicht alle ausgefüllt werden. Wer seine Anzeige abschickt, erhält prompt eine Meldung, ob das Versenden überhaupt funktioniert hat. Das passiere sehr zeitnah. Etwas später erhält der Absender eine weitere E-Mail, in der der Empfang der Anzeige von der Polizei bestätigt wird. Aber trotz der modernen Technik: Auf Befragungen und Vernehmungen dürfen die Polizeibeamten nicht verzichten.

Insgesamt gehören drei Anwendungen zu diesem E-Government-Angebot. Neben der Anzeige einer Straftat können via Internet auch Beschwerden oder Bewerbungen an die Polizei geschickt werden. "Das Internet wird auch die polizeiliche Zukunft bestimmen, so können wir den Menschen einen größtmöglichen Service bieten", erklärte Innenminister Fritz Behrens.

Quelle: NRZ Online, 01.04.2004

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