Privaten und Geschäftsleuten, die sich einen Überblick über Immobilienwerte in NRW verschaffen wollen oder gezielt nach einem Grundstück suchen, bietet die Landesregierung einen neuen Internet-Service an: BORIS, das als Kurzform für den sperrigen Begriff "Bodenrichtwert-Informationssystem" steht, soll helfen, die überschlägigen Kosten einer Immobilie zu ermitteln. Der Dienst ist kostenlos. Makler und Banken können gegen Gebühr weitere Daten abrufen.
Innenminister Fritz Behrens (SPD) rühmt die Neuerung als "Meilenstein" in der Entwicklung des E-Government, also der elektronischen Verwaltung, und machte die Vorzüge am praktischen Nutzen klar. Für den Häuslebauer aus Bayern, der sich via BORIS über gute Wohnlagen und ihre Preise in der Nähe seines neuen Arbeitsplatzes im Ruhrgebiet informieren will; für den Sachbearbeiter einer Bank, der einen Kredit für den Kauf einer Eigentumswohnung bewilligen soll und sich dabei auf verlässliche Daten stützen muss. "Gefüttert" wird BORIS (www.boris.nrw.de) von den kommunalen Gutachterausschüssen in NRW. Sie werten alle von den Notaren beurkundeten Immobilienverkäufe aus. Die Angaben werden jährlich aktualisiert. Laut Behrens hat die wirtschaftliche Misere den Immobilienmarkt in NRW bisher verschont. 2002 wurden 150 000 Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke abgeschlossen, 5 % mehr als im Jahr zuvor. Umsatz: 30 Milliarden Euro. Die Grundstückspreise stiegen um durchschnittlich ein Prozent.
BORIS ist nur einer von 80 Diensten, die für das e-Government von der Regierung geplant sind. Künftig sollen auch Autos elektronisch flächendeckend angemeldet und Personalausweise per Internet beantragt werden. "Die Bürger", so Behrens, "lernen ihre Verwaltung neu kennen".
Quelle: Neue Ruhr Zeitung