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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Unter www.boris.nrw.de gibt es für Immobilien-Interessierte jetzt landesweit amtliche Daten zum Grundbesitz. Es muss nicht gleich die Staatskanzlei sein. Auf Interessenten, die - beispielsweise - einen Betrieb in Düsseldorf gründen und sich über Grundstückspreise informieren wollen, dürfte das Terrain um die Regierungszentrale eher abschreckend wirken. Nicht weniger als 1750 Euro kostet hier der unbebaute Quadratmeter Gewerbegebiet im Durchschnitt - ein absoluter Spitzenwert auch in der Landeshauptstadt, die ohnehin in NRW als teures Pflaster gilt.

Privaten und Geschäftsleuten, die sich einen Überblick über Immobilienwerte in NRW verschaffen wollen oder gezielt nach einem Grundstück suchen, bietet die Landesregierung einen neuen Internet-Service an: BORIS, das als Kurzform für den sperrigen Begriff "Bodenrichtwert-Informationssystem" steht, soll helfen, die überschlägigen Kosten einer Immobilie zu ermitteln. Der Dienst ist kostenlos. Makler und Banken können gegen Gebühr weitere Daten abrufen.

Innenminister Fritz Behrens (SPD) rühmt die Neuerung als "Meilenstein" in der Entwicklung des E-Government, also der elektronischen Verwaltung, und machte die Vorzüge am praktischen Nutzen klar. Für den Häuslebauer aus Bayern, der sich via BORIS über gute Wohnlagen und ihre Preise in der Nähe seines neuen Arbeitsplatzes im Ruhrgebiet informieren will; für den Sachbearbeiter einer Bank, der einen Kredit für den Kauf einer Eigentumswohnung bewilligen soll und sich dabei auf verlässliche Daten stützen muss. "Gefüttert" wird BORIS (www.boris.nrw.de) von den kommunalen Gutachterausschüssen in NRW. Sie werten alle von den Notaren beurkundeten Immobilienverkäufe aus. Die Angaben werden jährlich aktualisiert. Laut Behrens hat die wirtschaftliche Misere den Immobilienmarkt in NRW bisher verschont. 2002 wurden 150 000 Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke abgeschlossen, 5 % mehr als im Jahr zuvor. Umsatz: 30 Milliarden Euro. Die Grundstückspreise stiegen um durchschnittlich ein Prozent.

BORIS ist nur einer von 80 Diensten, die für das e-Government von der Regierung geplant sind. Künftig sollen auch Autos elektronisch flächendeckend angemeldet und Personalausweise per Internet beantragt werden. "Die Bürger", so Behrens, "lernen ihre Verwaltung neu kennen".

Quelle: Neue Ruhr Zeitung

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