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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Anträge können per Internet gestellt werden Erprobung beginnt in der nächsten Woche.

Die Verwaltung der Stadt Lippstadt wird noch bürgerfreundlicher: Mithilfe eines interkommunalen Pilotprojekts soll das bekannte Tucholsky-Zitat "Von der Wiege bis zur Bahre - Formulare, Formulare" jetzt endgültig widerlegt werden. Bürgermeister Schwade zeigte sich zumindest gestern bei der Präsentation im Stadthaus zuversichtlich, dass der Stoßseufzer des bekannten Berliner Autors künftig für Lippstadt nicht mehr zutrifft. Hier macht man nun ernst mit dem virtuellen Rathaus. Die Stadtverwaltung beteiligt sich an dem Projekt "e-Government", das vom Städte- und Gemeindebund NRW und dem Software-Entwickler Microsoft initiiert wurde. Insgesamt elf Kommunen machen bei diesem Projekt mit, das es den Bürgern ermöglicht, in Zukunft die Leistungen der Verwaltung zu jeder Zeit und von jedem Ort am PC abzurufen.

In der kommenden Woche läuft die Erprobungsphase im Bereich des Standesamtes an: Ab diesem Zeitpunkt können Urkunden per Mausklick im Internet angefordert werden. Microsoft-Projektleiter Thomas Lipp schilderte gestern im Stadthaus die kommunale Zukunft in den schönsten Farben: Der Bürger "betritt" das virtuelle Rathaus durch die Internetseite der Stadt Lippstadt. Von hier aus gelangt er ins Standesamt, ohne sich bewegen zu müssen. Dort kann der Rathaus-Besucher Kopien von Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden sowie Abschriften des Familienbuches anfordern. Während der Antragsteller eine Bestätigung seiner Anfrage per email erhält, werden die Bits und Bytes automatisch weitergeleitet und und der Antrag bearbeitet. Mit diesem Programm ist auch das Erstellen eines Gebührenbescheides verknüpft, denn die Leistung kostet genau so viel, als wenn er seinen Antrag persönlich im Rathaus abgibt.

Nach der Einführung des e-Governments im Standesamt soll das virtuelle Rathaus rasch weiter auf- und ausgebaut werden. So sollen bis zum März 2003 weitere Verwaltungsbereiche wie Baugenehmigungen, Gewerbe- und Melderegister, sowie das Steuer- und Gebührenwesen in das Konzept eingebunden werden. "Für den Bürger bringt das virtuelle Rathaus viele Vorteile, da er so unabhängig von Öffnungszeiten ist", betonte Bürgermeister Schwade. Wie er weiter ausführte, können gleichzeitig die Bearbeitungszeiten verkürzt und so die Kosten gesenkt werden.

Quelle: Der Patriot, 28.09.2002

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