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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Kosten von 500 Millionen Euro

In Nordrhein-Westfalen starten Polizei und Feuerwehr jetzt mit den ersten Testanlagen für den neuen Digitalfunk. Bei den Zentralen Polizeitechnischen Diensten in Duisburg, dem Institut der Feuerwehr in Münster und dem Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei in Selm-Bork bauen Fachleute Referenzplattformen auf. "Damit soll die Technik getestet und Erfahrungen gesammelt werden. Der Netzaufbau für ganz Nordrhein-Westfalen beginnt in der zweiten Jahreshälfte 2007 mit dem ersten Netzabschnitt im Regierungsbezirk Köln", erklärte Innenminister Ingo Wolf (FDP) heute in Berlin. "Damit ist Nordrhein-Westfalen bei der Einführung des Digitalfunks ganz vorne mit dabei." Berlin soll kurz danach mit einem Behörden-Digitalfunk ausgerüstet werden.

Bis zum Jahr 2010 will man den nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden diese moderne Technik zur Verfügung stellen", sagte Wolf. Insgesamt werden 108 Leitstellen von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei auf Digitalfunk umgestellt. In Selm-Bork und Münster werden in den nächsten Monaten die ersten Beamten in der neuen Technik ausgebildet, damit sie in Zukunft als Multiplikatoren in den Behörden ihr Wissen weiter geben.

Nach jahrelangen Verzögerungen kommt damit der bundesweite Aufbau eines flächendeckenden digitalen Behördenfunknetzes voran. Die Innenminister unterzeichneten heute in Berlin das Verwaltungsabkommen zur Zusammenarbeit von Bund und Ländern beim Aufbau und Betrieb des Digitalfunks sowie der Verteilung der Kosten von insgesamt rund vier Milliarden Euro. Für NRW betragen die zu erwartenden Kosten für Aufbau und dem 15-jährigen Betrieb des Digitalfunks rund 500 Millionen Euro.

Nach den gescheiterten Verhandlungen mit der DB-Telematik war in dem Projekt BOS-Digitalfunk ein anderes Konzept entworfen worden. Die Bundesanstalt für den Digitalfunk (BDBOS) übernimmt die Koordination. Das Netz soll nach neuesten Planungen Ende 2010 eine flächendeckende Kommunikation für Polizei, Feuerwehren, Rettungs- und Katastrophenhilfe-Kräfte in ganz Deutschland ermöglichen. Ein milliardenschwerer Rahmenauftrag für die Netztechnik wurde bereits an ein Tochterunternehmen des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS vergeben. Die EADS Secure Networks GmbH kooperiert dazu mit Siemens als Sub-Auftragnehmer.

Das neue Digitalfunknetz für die deutschen Behörden wird erstmals die Mitarbeiter von Polizei, Feuerwehren, Rettungskräften und Katastrophenhilfe in die Lage versetzen, bundesweit abhörsicher miteinander zu kommunizieren. Über das neue Digitalnetz wird dabei nicht nur der Sprechfunk von Einsatzkräften laufen, sondern auch zum Beispiel die Abfrage von Einwohnermelderegister- und Ausweisdaten oder der Austausch von Fahndungsbildern der Polizei.

Autor(en)/Author(s): (as)

Quelle/Source: de.internet.com, 01.06.2007

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