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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die Internet-Angebote der Verwaltungen könnten Bürger und Beamte einander näher bringen, sagt Minister Wolfram Kuschke. Die Düsseldorfer Landesregierung wirbt dafür, dass die Rathäuser im Lande den Bürgern auf elektronischem Wege möglichst viele Angebote machen. Gestern warb Minister Wolfram Kuschke bei einem Informationstag für „E-Government“ dafür, dass die Dienstleistungen, die man übers Internet von seiner Gemeinde erhalten kann, „so einfach wie möglich genutzt werden“ könnten. Man dürfe die Bürger „nicht mit schier undurchschaubaren Zuständigkeiten“ verwirren. Richtig aufgebaut, könne ein Online System schneller, billiger und transparenter sein.

Dortmund müsste dem Minister gefallen. Dort kann man sich schon für etliche Verwaltungsangelegenheiten den Weg ins Rathaus sparen - vorausgesetzt, man besitzt einen Internet-Zugang und hat eine „Domap“ (Dortmund-Mappe) angelegt - einen virtuellen Aktenordner mit persönlichen Daten, der durch die Ämter der Stadt „wandert“ und die Behördengänge abnimmt. Um den Aktenordner einzurichten muss man einmal Namen, Geburtsdatum, Adresse und (wenn gewünscht) Bankverbindung angeben: Dann geht man ins Rathaus, zeigt den Personalausweis und erhält ein individuelles Passwort. Dieser Code - eine raffinierte Kombination aus Zahlen und Buchstaben - bildet die Eintrittskarte ins städtische Netz. Ist man erstmal derart registriert, kann man eine Mülltonne online bestellen, Meldeauskünfte einholen oder eine Ersatzsteuerkarte bestellen - ohne im Rathaus Schlange stehen zu müssen.

Schon bald wird man sich nach Angaben des Projektleiters Andreas Trogisch vom Dortmunder Systemhaus auch online erkundigen können, wie der Stand der Dinge bei einem Bauantrag ist, weil jeder Sachbearbeiter mitteilt, wann er einen „Vorgang“ abgeschlossen hat. Anrufe sind dafür dann nicht mehr nötig. Weil die Stadt Dortmund das Datenschutz-Problem gut gelöst hat und mit ihrem Domap-System viel für die direktere und schnellere Kommunikation zwischen Bürger und Beamten tut, wurde sie für das Projekt mit dem „Oscar“ für Verwaltungsideen ausgezeichnet - mit dem Preis der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. IBM stellt für das Vorzeigeprojekt die Technik.

Bis jetzt haben 800 Bürger sich eine „Domap“ angelegt und nutzen das System, für das man in der „Kinderkrankheitsphase“ noch nicht viel geworben hat. Man rechnet damit, dass in der Zukunft mindestens ein Drittel Behördengänge ins Netz verlegt werden können. Es wird erwogen, später den Online-Bürgern billigere Gebühren zu berechnen, um auf diese Weise einen Anreiz für die Nutzung dieser Methode zu schaffen.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

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