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Sunday, 6.10.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Eine Studie unter den EU-Mitgliedsstaaten zeigt, dass Österreich an der Spitze des Online-Umsetzungsgrades des behördlichen Dienstleistungs-Angebotes steht.

In den 25 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie Island, Norwegen und Schweiz sind 40 Prozent der grundlegenden behördlichen Dienstleistungsangebote vollständig online verfügbar. Insgesamt beträgt der Online-Umsetzungsgrad über alle Dienste hinweg 65 Prozent. Ohne die zehn neuen EU-Länder liegt der Anteil der vollständig online verfügbaren Dienste bei 46 Prozent, was einer Zunahme von vier Prozentpunkten gegenüber der letzten Untersuchung ein Jahr zuvor entspricht. Beim Umsetzungsgrad erreichten die 18 Länder der vorherigen Studie einen Fortschritt von sechs Prozentpunkten von 66 auf 72 Prozent Die Erhebung wird jährlich von der Management- und IT-Beratung Capgemini im Auftrag der EU Kommission durchgeführt. Untersucht werden 20 von der EU definierte Dienstleistungen für Bürger und Unternehmen, die über insgesamt rund 14.000 einzelne Stellen angeboten werden. Online-Umsetzungsgrad in Schweden, Österreich und Finnland top

An der Spitze liegen Schweden, Österreich, Großbritannien, Irland, Norwegen und Dänemark mit einem Online-Umsetzungsgrad von jeweils mehr als 80 Prozent (Schweden 89 Prozent). Ganz ähnlich ist die Reihenfolge beim Anteil der vollständig online-verfügbaren Dienste: Die Spitze besetzt Schweden (74 Prozent) vor Österreich (72 Prozent) und Finnland (67 Prozent). "Etliche Staaten stehen seit dieser Untersuchung insgesamt kurz vor der Stufe der vollen Transaktionsfähigkeit - einem Wert um 80 Prozent. Die nun kommende Hürde dürfte die schwerste sein und sie zu überwinden, bedarf einer großen Anstrengung sowohl von politischer als auch administrativer Seite. Denn hierfür müssen teils tiefe Eingriffe in Verwaltungsabläufe oder gar auch gesetzliche Regelungen vorgenommen werden", so Tom J. Gensicke, Leiter Public Services bei Capgemini in Deutschland.

e-Government für Unternehmen sehr fortschrittlich

Mit einem Wert von 77 Prozent für den Umsetzungsgrad sind die Dienstleistungen, die sich an Unternehmen richten, deutlich besser ausgebaut als Leistungen für Bürger (57 Prozent). Gleiches, wenn auch auf niedrigerem Niveau, gilt für die vollständig online-fähigen Dienste (58 Prozent versus 27 Prozent). Im Zeitablauf hat sich dabei der Abstand bei ungefähr 20 beziehungsweise 30 Prozentpunkten stabilisiert. "Der Abstand ist nicht ganz verwunderlich. Die Regierungen gehen oftmals pragmatisch vor und bieten zunächst Dienste dort an, wo sie sich entweder finanziell lohnen - z.B. durch Gebühren- oder sie sich einen Standortvorteil versprechen. Beides ist bei Diensten für Unternehmen eher der Fall. Für den Fortschritt von e-Government ist das nicht per se als schlecht zu bewerten, können doch so später nicht-kostendeckende Dienste quersubventioniert und trotz oft angespannter Finanzlage der Behörden realisiert werden", so Gensicke.

Dienste, über die Einnahmen erzielt werden können, werden eher umgesetzt

Ein oftmals monetär getriebenes Vorgehen beim e-Government zeigt sich darin, dass die am besten ausgebauten Dienste, Einnahmen generierende Angebote sind. So erzielt der Dienst "Einkommenssteuer" mit 91 Prozent Umsetzungsgrad über alle 28 Länder hinweg einen Spitzenwert, ähnlich wie "Zollerklärung" oder auch "Umsatz"- beziehungsweise "Körperschaftssteuer". Am schlechtesten schneiden Serviceangebote rund um Genehmigungen und Konzessionen ab. Tom J. Gensicke: "Dahinter liegen aber meist komplexe Verwaltungsprozesse, die eine einfache Umsetzung deutlich erschweren. Bei Pässen oder auch Einschreibungen an Hochschulen steht die Problematik der Legitimation im Vordergrund."

Autor: (tkp)

Quelle: Aon, 08.03.2005

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