Today 316

Yesterday 625

All 39464657

Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Reisepässe der EU-Bürger sollen nach Vorstellungen der EU-Kommission auch weiterhin mit einem ordinären Passfoto auskommen. Die Mitgliedsstaaten dürfen selber entscheiden, ob sie die Dokumente mit Chips für biometrische Daten hochrüsten wollen. Die EU-Kommission setzt auf Lowtech statt Hightech: Nach ihrem Willen sollen Passfotos das einzige vorgeschriebene Erkennungsmerkmal in europäischen Reisepässen bleiben. Die Kommission will es nach eigenen Angaben vom Mittwoch den einzelnen Mitgliedstaaten überlassen, ob sie künftig auch Fingerabdrücke zur so genannten biometrischen Identifikation in die Pässe aufnehmen.

EU-Kommissar Antonio Vitorino will den Vorschlag seiner Behörde am Donnerstag im EU-Ministerrat vorlegen. Dort hatte sich Bundesinnenminister Otto Schily wiederholt für digitalisierte Fotos und Fingerabdrücke in den künftigen Pässen der EU-Bürger ausgesprochen.

Bisher war erwartet worden, dass die Kommission sich dem Druck der USA beugen werde. Die Amerikaner hatte die Aufnahme zusätzlicher Daten in den Reisepässen zur Bedingung gemacht für eine Verlängerung der Visa-Freiheit für Unionsbürger über Oktober hinaus.

Seit Januar werden Reisenden in die USA Fingerabdrücke abgenommen und Fotos gemacht. Von dem so genannten US-Visit-Programm sind bisher Touristen aus den EU-Staaten ausgenommen. Ein Sprecher Vitorinos kündigte an, der Kommissar wolle im Mai in Washington über das weitere Vorgehen verhandeln.

Die neuen Reisepässe sollen nach Brüsseler Plänen frühestens Ende 2005 ausgegeben werden.

Quelle: Spiegel online, 18.02.2004

Go to top