Basic
Bisher haben sich in den EU-Mitgliedsstaaten die Bemühungen für E-Government meist darin erschöpft, Informationsangebote ins Web zu stellen und punktuell Internetservices anzubieten, sagt Naughton. Nun gehe es darum, "Transaktionsservices" bereitzustellen. Also "End-to-End-Services", worunter man sich ein komplettes Angebot via Internet - Information, Formulare, Einreichung, Bezahlung - vorzustellen hat.
Die Direktion C ist bei der Umsetzung des "Aktionsplans eEurope 2005" bereit, auch Geld in die Hand zu nehmen. 3,6 Milliarden Euro können im Rahmen des Aktionsplans für Grundlagenprojekte und Forschung rund um Standards und Protokolle in den nächsten vier Jahren vergeben werden. Voraussetzung: Es müssen sich mindestens drei Mitgliedsländer zusammenfinden, dann werden die Projekte in Höhe von 50 bis 100 Prozent gefördert. Derzeit wird beispielsweise mit Beteiligung von Nokia an einem mobilen "E-Payment-Standard" für solche Anwendungen gearbeitet.
Private Beteiligungen
Nicht unterstützt werden im Rahmen des Aktionsplans konkrete Umsetzungen in den Ländern. Allerdings werden die EU-Strukturentwicklungsfonds zunehmend für solche Projekte herangezogen, beobachtet Rudi Richter, HP-Manager für den Public Sector.
Auch das Interesse an Public-Private-Partnership-Finanzierungen wachse, so Richter. Bei solchen PPP-Projekten finanziert die Wirtschaft eigentlich staatliche Projekte mit und wird dafür an den Erträgen der Gebühren beteiligt. "Das funktioniert bei Informationstechnologie immer dort, wo Teile der Daten des staatlichen Unternehmens verkauft werden können", erklärt Richter. Deshalb eignen sich Grundbuchs-, Kataster-und Firmenbuchlösungen, Identifikationsdaten im Tierbereich oder Zollverwaltungssysteme besonders. Gängig sind Projektvolumina zwischen 30 bis 100 Millionen Euro, "mit theoretisch keinem Limit", so Richter.
Autor: (ruz)
Quelle: Der Standard, 17.03.2003