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Friday, 5.07.2024
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Schönbohm und Spitzenverbände: Neues Netz lässt Daten laufen

Brandenburg hat jetzt einen weiteren wichtigen Grundstein für den Ausbau von eGovernment gelegt. Mit dem ‚LVN kommunal’ stellt das Land der kommunalen Ebene ein kommunales Datennetz zur Verfügung, über das die Landkreise, Städte, Gemeinden und Ämter künftig ihren elektronischen Geschäftsverkehr abwickeln können. Die neue ‚Datenautobahn’ ermöglicht mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 34 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) den Transport von mehr als 2.000 DIN A 4-Seiten pro Sekunde. Das entspricht der 544-fachen Geschwindigkeit eines ISDN-Kanals mit 64Kbit/s. Dabei sorgt das neue Netz nicht nur für schnellen und sicheren Datentransport zwischen den Kommunen und zum Land, sondern öffnet allen Kommunen die virtuelle Tür auch zu Bundes- und EU-Behörden. Innenminister Jörg Schönbohm betonte: „Mit dem schnellen Datentransfer schaffen wir eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Verwaltungen. Die integrierte Netzstruktur sorgt dafür, dass die Daten nicht mehr an Verwaltungsgrenzen halt machen. Davon werden auch Bürger und Wirtschaft profitieren. Denn wir sind unserem Ziel ein wesentliches Stück näher gekommen, die Daten statt der Menschen laufen zu lassen. Der schnelle Austausch von Informationen verkürzt außerdem Verfahren und spart Kosten ein.“

„Mit dem ‚LVN kommunal’ macht das Land ein wichtiges Angebot für die regionalen Vernetzungsaktivitäten“, sagte das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Landkreistages Brandenburg, Dr. Paul-Peter Humpert. „eGovernment braucht leistungsfähige Infrastrukturen, damit ‚die Daten laufen können’. Über das sichere Netz erreichen die Behörden einander deutlich schneller als auf dem Postweg; die weitere Datenverarbeitung wird vereinfacht. Beschleunigte und billigere Verfahren kommen Steuerzahlern und Unternehmen zu Gute. Die Kommunalvernetzung ist damit ein Kernelement der Verwaltungsmodernisierung.“

„Die Kunden der Verwaltung werden vom ‚LVN kommunal’ profitieren“, ist Karl-Ludwig Böttcher, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg, überzeugt. „Ein abgestimmtes und gleichzeitig sicheres Datennetz erlaubt eine Beschleunigung der Behördenzusammenarbeit, die stets zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger und der Gewerbetreibenden auszugestalten ist. ‚LVN kommunal’ ermöglicht auch, bisherige Insellösungen des Datenaustausches in das neue Verwaltungsnetz zu überführen, so dass der Datentransfer künftig noch kostengünstiger realisiert werden kann. Mit der Gemeinschaftsinitiative zwischen dem Land und den kommunalen Spitzenverbänden werden also auch Impulse zur Senkung der Verwaltungskosten gegeben, ohne auf Sicherheiten im Datenverkehr verzichten zu müssen.“

Über den ‚direkten Draht’ können beispielsweise Städte und Gemeinden für den Bürger elektronisch Ausweise und Pässe bei der Bundesdruckerei in Berlin bestellen. Die Dokumente können dann schon nach drei Arbeitstagen bei den Meldestellen abgeholt werden. Auch Geodaten-Informationssysteme (GIS) von Landkreisen, Städten und Gemeinden erhalten nun die nötigen Übertragungskapazitäten, was nicht zuletzt auch die Unternehmen als Nutzer freuen dürfte. Die elektronische Kommunikation zwischen Innenministerium und kommunalen Ordnungsbehörden ist in dem geschlossenen Netz vor dem Zugriff von Hackern und Cyber-Terroristen sicher.

Autor: Dorothee Stacke

Quelle: Ministerium des Innern, 01.07.2005

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