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Friday, 5.07.2024
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Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm eröffnete bundesweit erstes elektronisches Bürgerpostfach

Innenminister Jörg Schönbohm hat heute das bundesweit erste elektronische Bürgerpostfach der Polizei eingerichtet. Damit betritt Brandenburg bei der Anwendung moderner Informationstechniken für die öffentliche Kommunikation der Polizei und die Organisation ihrer behördeninternen Abläufe Neuland. Nachdem die Bürgerinnen und Bürger seit knapp zwei Jahren unter www.internetwache.brandenburg.de den eGovernment-Service der Internetwache nutzen und unter anderem online Anzeigen aufgeben, Versammlungen anmelden oder auch anerkennende und kritische Rückmeldungen zur Arbeit der Polizei versenden können, ist nun das elektronisches Kommunikationssystem Bürger/Sachbearbeiter (eKoBS) online. Damit steht ein Hilfsmittel für das elektronische „Gespräch“ zwischen dem Bürger und dem Sachbearbeiter seines Anliegens zur Verfügung.

Innenminister Jörg Schönbohm: „Ab sofort kann jeder Besucher der Internetwache entscheiden, ob er beispielsweise zusätzlich zu seiner elektronisch versandten Strafanzeige online ein Postfach eröffnen möchte, um mit dem betreffenden Sachbearbeiter direkt in Kontakt zu treten. Für den Ermittler besteht unter anderem die Chance, auf gleichfalls direktem Weg Informationen zu hinterfragen oder Informationen zum Vorgang zu übermitteln. Mit dieser Form der Interaktion gehen wir über den bisherigen Internetauftritt der öffentlichen Verwaltung weit hinaus.“

Das System eKoBS wurde mit der flexiblen Enterprise-Content-Management-Plattform der Stuttgarter Firma Six Offene Systeme realisiert - eine Software, die speziell auf die internetbasierenden Kommunikationsanforderungen von Behörden zugeschnittenen ist.

Die Vorteile von eKoBS verdeutlicht ein Beispiel: Ein Potsdamer bemerkt am Morgen, dass sein Auto entwendet wurde. Der Mann fährt daraufhin mit der Bahn zu seiner Arbeitsstelle nach Berlin und erstattet unter Einrichtung eines Postfaches über die Internetwache der Brandenburger Polizei Anzeige. Diese Post wird zu einem Sachbearbeiter des örtlich zuständigen Kommissariats „Eigentum“ des Schutzbereiches Potsdam geleitet. Wenig später erhält der Anzeigende eine Bestätigung des Eingangs seiner Anzeige, den Namen seines Sachbearbeiters sowie mögliche Hinweise zu benötigten Unterlagen oder Nachfragen. Mit diesem System lässt sich erstmals für den Anzeigenden der aktuelle Status seines Verfahrens bis zur Abgabe bei der Staatsanwaltschaft nachvollziehen.

Innenminister Schönbohm verwies im Zusammenhang mit dem Start der neuen Kommunikationsform auf die erfolgreiche Entwicklung der Brandenburger Internetwache und ihre öffentliche Akzeptanz: „Von der Eröffnung der Internetwache im Februar 2003 bis Anfang April dieses Jahres registrierte die Polizei 7.377 elektronische Posteingänge. Von den 4.664 Anzeigen waren lediglich 21 anonym. Meist handelte es sich um Diebstähle oder Betrügereien. In 859 Fällen übermittelten die Bürger Hinweise und 59 Mal meldeten sie online eine Versammlung an. Mit 1.285 Zuschriften suchten die Bürger einfach nur Kontakt zu ihrer Polizei."

Ebenfalls auf Interesse stoßen die zielgruppenorientierten Neuerungen der Internetwache, so beispielsweise die minutenaktuellen Meldungen des Verkehrswarndienstes für Brandenburg sowie sämtliche Bundesautobahnen Deutschlands und die Informationen für Polnisch sprechende Nutzer.

Autor: Dorothee Stacke

Quelle: Ministerium des Innern Brandenburg, 28.04.2005

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