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Friday, 5.07.2024
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Brandenburgs Finanzministerium hat Zeitungsberichte über eine angebliche Ungültigkeit zahlreicher Verwaltungsvorschriften zurückgewiesen. «Alle Vorschriften sind noch gültig», sagte Pressesprecher Ingo Decker am Montag in Potsdam. Decker reagierte damit auf einen Bericht des in Berlin erscheinenden «Tagesspiegels» (Montagausgabe), wonach die Landesregierung es versäumt hat, alle Gesetze, Verordnungen und Vorschriften rechtzeitig bis Ende 2004 elektronisch zu erfassen. Dies sei jedoch die Voraussetzung für die Gültigkeit der Regelungen. Zum Stichtag 10. Februar 2005 waren laut einer aktuellen Kabinettsvorlage, aus der das Blatt zitiert, von den 2628 Vorschriften erst 1821 entsprechend gespeichert, 807 also demnach ungültig. Das treffe für fast jede dritte Vorschrift zu.

Unter Verweis auf einen Passus im Haushaltssicherungsgesetz betonte Decker, der Auslauftermin für Gesetze, Verordnungen und Vorschriften Ende vergangenen Jahres sei dort als Soll-Vorschrift formuliert. Justizministerin Beate Blechinger (CDU) habe nun eine Verlängerung bis zum 31. März vorgeschlagen, die das Kabinett auf seiner Sitzung am Dienstag beschließen wolle. Dieses Vorgehen sei keinesfalls ein Trick, das Versäumnis zu beheben, wie die Zeitung schreibe. Auch solle das Parlament damit nicht umgangen werden.

Besonders säumig sind laut «Tagesspiegel» die Verwaltungen von Finanzminister Rainer Speer (SPD) und Innenminister Jörg Schönbohm (CDU), die sich als Vorreiter für Bürokratieabbau und E-Government in der Landesverwaltung sähen. Decker erklärte, das Finanzministerium habe mit zirka 320 Vorschriften eine besonders hohe Zahl zu bearbeiten. Außerdem seien für die Speicherung zuständige Mitarbeiter erkrankt. Doch bis Ende März sei die Erfassung abgeschlossen. 40 Vorschriften seien zudem überflüssig, man werde sie verfallen lassen, sagte Decker.

Der märkische Europaabgeordnete der CDU, Christian Ehler, forderte die Landesregierung auf, «wirklich nur einzelne, zwingend notwendige Vorschriften nachträglich elektronisch zu erfassen». Das sei ein Beitrag zur Deregulierung.

Autor: (ddp)

Quelle: Yahoo! Nachrichten, 15.03.2005

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