Today 262

Yesterday 625

All 39464603

Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
STAHNSDORF UND TELEKOM KOOPERIEREN / NEUE COMPUTER UND PROGRAMME

Die Kooperation der Gemeinde mit der Deutschen Telekom zur Modernisierung der Verwaltung ist unter Dach und Fach. Bürgermeister Gerhard Enser und der Leiter Geschäftskunden des Potsdamer Telekom-Centers, Fred Kagels, stellten die Vereinbarung gestern erstmals öffentlich vor. "Bis Jahresende wollen wir den Einstieg in eine moderne Kommunalverwaltung schaffen", kündigte Bürgermeister Enser an. Bereits der Haushalt 2005, der im Mai beraten wird, soll nach den Regeln des neuen Systems aufgestellt werden. Parallel dazu werde das Einwohnermeldeamt umgestellt, so dass die Landtagswahlen im September mit der entsprechenden Software abgewickelt werden können. Im November sollen 42 Stellen der Verwaltung mit neuen Computern und Programmen ausgerüstet sein.

Für Enser ist die verwaltungsinterne Umstellung nur ein erstes "Teilprojekt". Danach soll auch der Bürger die Veränderung spüren. Mit dem "Informationssystem" wird es dann möglich sein, die Arbeit von Verwaltung und Gemeindevertretung transparent zu machen. "Protokolle und Tagesordnungen von Sitzungen sind dann zu Hause am Computer abrufbar", so Enser.

Computer und Programme seien in der Stahnsdorfer Verwaltung "veraltet" gewesen. "Wir waren unter Zeitdruck und haben mit der Deutschen Telekom einen kräftigen Partner gefunden", sagte der Gemeindechef. Auf die enge Zusammenarbeit der Telekom mit dem Land Brandenburg im Zuge des "eGovernment" wies Fred Kagels hin. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen mit 13 Millionen Euro die Wirtschaft im Lande bei der Umstellung unterstützt. Für Pilotprojekte in Kommunen stünden noch einmal zehn Millionen Euro zur Verfügung, von denen die Telekom die Hälfte beisteuere.

Stahnsdorf hatte sich für die Kooperation beworben und den Zuschlag erhalten. Nicht unbedingt zur Freude der Nachbarkommunen Kleinmachnow und Teltow, die ein identisches Verwaltungssystem für alle drei Orte favorisiert hätten. Deshalb war es vor einiger Zeit zum Streit gekommen. Fred Kagels konnte die Wogen aus technischer Sicht gestern glätten. "Die Plattform, die wir in Stahnsdorf erstellen ist jederzeit erweiterbar." Mit Teltow sei man im Gespräch, über die Art der Verwaltungsmodernisierung müssten aber in jedem Fall die gewählten Abgeordneten entscheiden.

Auch Bürgermeister Enser bekräftigte: "Wir sind keine Konkurrenz zu regionalen Systemen." Man verstehe sich als Pilot-Kommune und lade andere Gemeinden ein, "auf diesem Weg zu folgen". Das gelte auch für den Landkreis Potsdam-Mittelmark, der das Projekt in Stahnsdorf wohlwollend begleite.

Arbeitsplätze in der Verwaltung, so Enser, gingen durch die Umstellung nicht verloren. "Wir sind bereits auf einem niedrigen Niveau." Er könne sich eher vorstellen, dass eine neue Stelle entstünde.

Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 10.03.2004

Go to top