Einer Konzeption zur Modernisierung der EDV-Struktur der Gemeindeverwaltung im Rahmen des Projektes "E-Government" haben die Gemeindevertreter am Donnerstag zugestimmt. Mit Unterstützung der Telekom-Tochter T-Systems sollen die bisherigen Rechner und Programme in den Amtsstuben durch neue Technik ersetzt werden, um Verwaltungsabläufe schneller und wirtschaftlicher bearbeiten zu können. Als erstes sollen in einer Übergangsphase der Haushalt für 2004 noch mit alter, der Etat für 2005 aber schon mit neuer Technik erarbeitet werden. Bei der Umsetzung des Projektes seien auf Bürgermeister- und Fachbereichsebene auch regionale Lösungen diskutiert worden, so Stahnsdorfs Gemeindechef Gerhard Enser. Dabei habe er festgestellt, dass Teltow und Kleinmachnow mit "anderen Ansätzen" und aus einer "anderen Historie" heraus ihre Verwaltungen modernisieren wollen. Im Gegensatz zu Kleinmachnow, dass nach Ensers Meinung eine "ältere Version" eines entsprechenden Computersystems einsetzen wolle, habe Stahnsdorf nach der "innovativsten" Lösung gesucht. Auch Teltow hätte denselben Anbieter wie Stahnsdorf nehmen wollen. Da die Stadt aber im Oktober mit Kleinmachnow eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur interkommunalen Zusammenarbeit bei der Informationstechnik und -übertragung einging, sieht Enser ein Kommunikationsproblem an den Schnittstellen beider Systeme.
Kleinmachnows Bereichsleiter für die Verwaltungsmodernisierung, Jürgen Pikarski, bedauert, dass mit Stahnsdorf nicht die gleiche Vereinbarung zu Stande kam. Trotz Einladung war von dort kein Vertreter zur gemeinsamen Zusammenkunft mit Teltow am 10. Dezember erschienen, in der die von Kleinmachnow favorisierte Firma ihr Angebot ausführlich vorstellte.
In der Stahnsdorfer Wahl eines anderen Anbieters jedoch ein Ende der regionalen Zusammenarbeit zu sehen, sei ein "falsches Signal", sagte Enser. Es käme eher darauf an, die jeweiligen Schnittstellen kompatibel zu gestalten.
Quelle: Märkische Allgemeine, 12.12.2003
