Woidke erinnerte daran, dass Brandenburg in den zurückliegenden Jahren immer wieder mit den Folgen von Hochwasser zu kämpfen hatte, die zum Teil beträchtliche Schäden anrichteten. Bislang sei man bei Hochwasserabwehr vor allem auf das Erfahrungswissen der Experten angewiesen gewesen. „Künftig werden wir wichtige Fragen in einer Hochwasserlage schneller und genauer beantworten - und damit auch Gegenmaßnahmen rascher und gezielter einleiten können. Denn nun können wir auch simulieren, welche Gebiete gefährdet sind, wenn das Wasser steigt“, erläuterte der Innenminister.
Umweltministerin Anita Tack hob hervor: „Das digitale Geländemodell ist eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung der von der Europäischen Union geforderten Managementpläne für das Hochwasserrisiko. Ob bei der Erstellung von Gefahrenkarten für Brandenburgs Flüsse, bei der Ausweisung von Retentionsräumen oder bei hydraulischen Berechnungen für die Hochwasservorhersage - es kommt wirklich auf jeden Zentimeter an.“
Tack wies zugleich auf weitere wichtige Anwendungsgebiete hin, etwa zur Ermitt-lung der Erosionsgefährdung beim Bodenschutz, zur Landschaftsbildanalyse in Genehmigungsverfahren oder beim technischen Umweltschutz. „Die jetzt vorliegenden präzisen Daten unterstützen uns beispielsweise bei der Erarbeitung von Lärmkarten. Von dem Modell erwarte ich wertvolle Impulse für die Stadtplanung und sehr konkrete Hinweise für die Umsetzung von Maßnahmen zur Lärmbe-kämpfung“, sagte die Ministerin.
Mit den Arbeiten für das DGM2 war 2008 begonnen worden. Im Rahmen des Projektes ist die gesamte Landesfläche mittels Laserscannerbefliegungen abgetastet und erfasst worden. Die Aufbereitung der Daten erfolgte durch die LGB. Hintergrund für die Entwicklung waren das Konzept zur Weiterentwicklung des integrierten Brand- und Katastrophenschutzes im Land Brandenburg sowie die EU-Richtlinie zu Bewertung und Management von Hochwasserrisiken. Mit Gesamtkosten von knapp 3,3 Millionen Euro blieb das Projekt deutlich unter den erwarteten Kosten von vier Millionen Euro zurück.
Das Vorhaben wurde unter Führung des Innenministeriums gemeinsam vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV), dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit, und Verbraucherschutz (LUGV), dem Landesbetrieb Straßenwesen (LS) sowie dem Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) und dem Landesbetrieb LGB koordiniert und finanziert.
---
Autor(en)/Author(s): Ingo Decker
Quelle/Source: Ministerium des Innern Brandenburg, 25.01.2013