Für Zeeb ist die Entscheidung von Kommunen zu mobilen Verwaltungsangeboten „ein zwingend notwendiger Schritt“. Nicht zuletzt angesichts sinkender Bevölkerungszahlen auf dem Land brauchen wir Lösungen, die für Bürger aber auch Verwaltungen Wege und Zeitaufwand verkürzen. „Ich bin den Verantwortlichen hier in Wittstock sehr dankbar, dass sie sich als Pilotkommune so engagiert und hartnäckig für das mobile Angebot eingesetzt haben. Es sollte mit seinen Erfahrungen im Land möglichst schnell und breit Schule machen. Ich setze auf eine gute Resonanz - dieses mobile Büro hat beispielsweise mit LTE modernste Technik an Bord und bringt somit den Verwaltungsschreibtisch fast komplett vor Ort“, lobte Zeeb das Ergebnis mehrjähriger Projektarbeit.
Der Staatssekretär würdigte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die „sehr gute Partnerschaft“ mit Brandenburgs Städte- und Gemeindebund, dem Zentralen IT-Dienstleister des Landes, den Firmen Telekom und Vodafone sowie dem Potsdam eGovernment Competence Center.
Laut Wittstocks Bürgermeister Gehrmann ist die Stadt von ihrem Konzept überzeugt. „Durch die Verknüpfung von Bürgerservice und Aufgabenwahrnehmung in der Fläche wird das ‚Rollende Büro’ den Bürgern und der Verwaltung gleichsam einen erheblichen Nutzen vermitteln. Bei konsequenter Umsetzung des Konzepts werden auch keine zusätzlichen Mitarbeiter benötigt. Allein die Örtlichkeit der Aufgabenwahrnehmung ändert sich. Die Verwaltung zeigt deutlich, dass sie für die Bürger da ist. Das ist ein weiterer Schritt in die Zukunft der Verwaltungen im ländlichen Raum und erweist sich als logische Konsequenz. Der umfassende Bürgerservice sollte ein zentraler Bestandteil jeder modernen Verwaltung sein und es gilt, diesen stetig auszubauen“, sagte Gehrmann.
Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wittstock können in dem zum Büro umgebauten früheren Feuerwehrfahrzeug ihren Wohnsitz an- oder ummelden, Personalausweise sowie Reisepässe beantragen, aber auch die neuen Dokumente abholen und alle anderen wichtigen Formulare erhalten. Außerdem ist es Anlaufstelle für alle Fragen zum Friedhofswesen, dient als Fundbüro und zentrale Auskunftsstelle der Stadtverwaltung.
Gleichzeitig mit dem Service will man die Touren nutzen, um als Ordnungsamt eigene Aufgaben zu erledigen. So macht es die mobile Technik beispielsweise möglich, Straßenschlaglöcher sofort zu dokumentieren und das Ergebnis gleich an die zuständige Stelle weiterzuleiten. Mit diesem umfassenden Paket an mobilen Verwaltungsdienstleistungen ist Wittstock auch im bundesweiten Vergleich Vorreiter.
In den nächsten Wochen wird man das Service-Mobil der Stadtverwaltung in der Wittstocker Region an vielen Stellen sehen können. Die abschließende Testphase dient vor allem dazu, die technisch optimalen Standorte für den jeweiligen Tourhalt festzulegen. Als Start für den Regelbetrieb mit festen, rechtzeitig veröffentlichten Einsatzplänen ist dann der 2. Juli dieses Jahres vorgesehen. Die Bürger wird’s freuen, macht sich doch zu diesem Zeitpunkt für den einen oder anderen eine Änderungsmeldung erforderlich: Ab Juli wird es in der insgesamt immerhin 417 Quadratkilometer großen Kommune die problematischen Mehrfachnamen im Straßennetz nicht mehr geben - wo erforderlich wird umbenannt.
---
Autor(en)/Author(s): Ingo Decker
Quelle/Source: Ministerium des Innern Brandenburg, 19.04.2012