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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Brandenburger Unternehmen sind sich der Bedeutung moderner Informations- und Kommunikations-Technologien (IuK) sehr bewusst. Der Strukturwandel, den die neuen Technologien auslösen können, wird jedoch noch nicht in ausreichen-dem Maß erkannt. Dies gilt in besonderem Maße für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Unternehmensbefragung von Brandenburger Mittelständlern, die heute im Wirtschaftsministerium vorgestellt wurde. Die Studie ist von den Brandenburger Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium und dem Innenministerium herausgegeben worden.

An der Befragung haben sich rund 400 Unternehmen beteiligt. Ergebnis: 44 Prozent der Firmen rechnen mit Veränderungen durch den Einsatz von Informations- und Kommunikations-Technologien – wenn auch nur mit geringen. 42 Prozent der befragten Unternehmen erwarten keine strukturellen Veränderungen. Die Unternehmen gehen davon aus, durch den IuK-Einsatz die Anforderungen von Kunden besser erfüllen zu können sowie ihre interne und externe Unternehmenskommunikation zu verbessern. Zudem erhoffen sie sich Zeit- und Kosteneinsparungen sowie wie eine Optimierung der Prozessqualität. Allerdings erklärten nur zehn Prozent, gezielt die Voraussetzungen für eine IuK-basierte Kooperation mit Zulieferern, Kunden und Partnern zu schaffen.

Die KMU richten vor allem Einzelanwendungen auf PC-Arbeitsplätzen ein. Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass nur ein Drittel der Unternehmen Manage-mentsysteme einsetzen. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht dafür keinen Bedarf.

„Moderne Informations- und Kommunikations-Technologien sind ein wichtiger Wettbewerbsfaktor für Unternehmen – gerade im internationalen Wettbewerb. Die neuen Informationstechnologien ermöglichen neuartige Geschäftsprozesse. Dies setzt jedoch oft veränderte Organisationsstrukturen in und zwischen den Unternehmen voraus und stellt die Firmen damit vor große Herausforderungen. Die Studie zeigt, dass sich der Brandenburger Mittelstand der Chancen und der Herausforderung bewusst ist. Sie macht zugleich deutlich, dass wir hier am Anfang eines Prozesses stehen, der gemeinsam mit der Wirtschaft weiter vorangebracht werden muss“, erklärte Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns. „Wichtig ist, dass sich die Unternehmen frühzeitig auf die technologischen Entwicklungen und Möglichkeiten einstellen. Die vorliegende Studie hilft uns, dabei die Bedürfnisse der Unternehmen noch klarer zu erkennen und unsere unterstützenden Maßnahmen entsprechend zu justieren.“

Im Bereich des E-Government kommt die Studie zu dem Schluss, dass die Integration von E-Government-Lösungen in die Unternehmensprozesse nur langsam vorankommt. Deshalb sei eine intensive Zusammenarbeit von Landesverwaltung und regionaler Wirtschaft nötig ist, um die Unternehmen noch besser über die vorhandenen Möglichkeiten aufzuklären.

Innenminister Jörg Schönbohm betonte: „Die Ergebnisse der vorliegenden Studie bestätigen die im Masterplan eGovernment festgeschriebene Prioritätensetzung der Landesregierung. Elektronische Dienstleistungen müssen für Unternehmen einfach und sicher handhabbar sein. Brandenburg stellt dazu Komponenten wie etwa einen Formularservice oder die Virtuelle Poststelle zur Verfügung. Nur mit bedarfsgerechten, qualitativ guten und sicheren elektronischen Dienstleistungen lässt sich auch zukünftig ein echter Mehrwert auf Seiten der Unternehmen und der Verwaltung erzielen. Unser Land ist hier auf einem guten Weg. Wir haben dies auch auf der CeBIT gerade wieder mit innovativen Projekten gezeigt.“

René Kohl, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam, hob hervor: „Gerade kleine und mittlere Unternehmen müssen stärker auf den effizienten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien setzen. Unternehmen haben durchschnittlich 130 Verwaltungskontakte im Jahr, die bislang noch häufig ohne die Verwendung elektronischer Systeme ablaufen. Eine verstärkte Nutzung von eGovernment würde Kosten sparen – bei Verwaltungen und Unternehmen. Die Industrie- und Handelskammern bringen die lokalen und regionalen Verwaltungsebenen und die Unternehmen zusammen, um bestehende Angebote und ihren Nutzen bekannt zu machen sowie potenzielle Anbieter von eGovernment-Applikationen über bestehende Standards zu informieren.“

Quelle/Source: Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg, 28.03.2007

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