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Friday, 5.07.2024
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Innenstaatssekretär Hohnen: Auch für andere Länder interessant - Quantensprung bei Vermessern

Brandenburgs Vermessungswesen steht vor einem Quantensprung. Dank MEA (Mobiles elektronisches Antrags- und Ablaufverfahren) soll es nun nur noch kurz dauern, bis eine neue Grundstückvermessung in das Liegenschaftskataster eingetragen ist. Mit diesem jetzt erfolgreich getesteten Projekt nimmt das Land eine führende Position auf diesem Gebiet in Deutschland ein. MEA wurde von einer Projektgruppe im Ministerium des Innern konzipiert und von zwei Firmen aus dem Raum Berlin-Brandenburg zusammen mit dem Landesbetrieb Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) als Pilotverfahren entwickelt. Es steht für ein durchgängig elektronisches Verfahren von der Antragstellung, über die Vermessung bis zur Information des Grundstückeigentümers. Möglich wird dies durch moderne und sichere Übertragungstechniken.

„Nach der Digitalisierung der Liegenschaftskarten und LiKa-online, der Online-Auskunft über Liegenschaften sowie dem Onlineshop Geobroker ist dies ein weiterer Meilenstein beim Ausbau der modernen bürgerorientierten Verwaltung in Brandenburg“, sagte Innenstaatssekretär Hans-Jürgen Hohnen bei der Präsentation des System heute in Potsdam. „Das Ergebnis ist sicherlich auch für andere Bundesländer interessant, die an einer Vereinfachung der Verwaltungsprozesse arbeiten.“

Der Nutzen von MEA für Bürger und Wirtschaft, aber auch für die Katasterbehörden ist beträchtlich. Die Abwicklung eines Auftrags von der Auftragserteilung bis zur Übernahme der Vermessungsergebnisse ins Liegenschaftskataster wird erheblich beschleunigt. Der Grundstückeigentümer erhält zügig und zeitnah die gewünschten Vermessungsergebnisse. Die Verwaltung wird bei der Bereitstellung und Aktualisierung von Vermessungsunterlagen deutlich entlastet.

„Ein Grundstücksbesitzer, der Verkaufsabsichten hegt und deshalb beispielsweise sein Eigentum teilen lassen möchte, braucht künftig nicht mehr lange auf das Ergebnis warten. Durch den Einsatz mobiler elektronischer Feldrechner und den Online-Zugriff auf die elektronischen Liegenschaftskarten der Ämter ist der Vermessungsingenieur vor Ort von der Verwaltung praktisch unabhängig. Er kann seine Messungen sofort vornehmen und die Ergebnisse per E-Mail an das zuständige Katasteramt senden. Die neue Technik sorgt hier für eine automatisierte und rechtssichere Übertragung in das Liegenschaftskataster“, erläuterte Hohnen. Im Ergebnis führe dies zur Beschleunigung von Investitionen im Land.

Bislang gehören rot-weiße Fluchtstäbe und Messband zum gängigen Bild des Landvermessers. Die Messergebnisse notiert er gewissenhaft in Feldbüchern. Die Daten werden dann schriftlich an die Katasterbehörde übermittelt und dort per Hand in den Nachweis des Liegenschaftskatasters übertragen. Obwohl Brandenburg sein Liegenschaftskataster inzwischen automatisiert hat, fallen so bislang immer noch Daten an, die manuell in den Katasterbehörden übertragen werden müssen. Die vielen manuellen Tätigkeiten von der Antragstellung bis zur Fortführung des Liegenschaftskatasters nehmen in der Regel mehrere Wochen in Anspruch.

An die Stelle dieser Arbeitsweise tritt nun mit MEA ein vollständig automatisiertes Verfahren. Statt Fluchtstab und Messband wird künftig der Tablett-PC das Markenzeichen des Landvermessers sein. Dieser PC ist mit modernster Software gespickt. Mittels Satellitentechnik werden die Koordinaten vor Ort hochgenau erfasst. Der Vermessungsingenieur kann dank MEA auch die bisherigen Daten unterwegs via Internet aus dem automatisierten Liegenschaftskataster abrufen und seine Messergebnisse auf dem gleichen Wege an die Katasterbehörde weiterleiten. Eine Unterschrift auf dem Bildschirm und eine qualifizierte Signatur stehen für Rechtssicherheit und Echtheit der Ergebnisse. Verschlüsselungstechnik und eine Virtuelle Poststelle stellen die sichere und vertrauliche Kommunikation zwischen Bürger, Verwaltung und Wirtschaft sicher.

Autor(en)/Author(s): Dorothee Stacke

Quelle/Source: Ministerium des Innern des Landes Brandenburg, 23.11.2006

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