Nach der Bundesanstalt für Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) soll zudem auch das Netzwerkmanagement-Center (NMC) für den Funkbetrieb mit Bits und Bytes in Berlin angesiedelt werden. Damit kämen Geld, Arbeitsplätze und Logistikcenter in die Hauptstadt, freut sich IT-Staatssekretär Ulrich Freise aus der Innenverwaltung. Das NMC soll bis April 2008 auf einer Liegenschaft des Bundes errichtet werden. Laut der Senatsinnenverwaltung haben sich Berlin und Brandenburg auch darauf verständigt, den Digitalfunk innerhalb des äußeren Autobahnrings rund um die Hauptstadt einzusetzen. Brandenburg hatte Anfang der 90er-Jahre erst viel Geld in den Analogfunk gesteckt und sich daher nur zögerlich auf die neue Technik eingelassen. In Berlin läuft dagegen schon seit dem 2000 in einer Polizeidirektion ein Test mit dem Digitalnetz. Ursprünglich sollte das System zur WM 2006 in der ganzen Stadt funktionieren.
Nachdem es nun endlich losgehen soll, haben Berliner Oppositionsparteien bereits wieder erste Haare in der Suppe entdeckt. So bemängelt die FDP im Abgeordnetenhaus, dass die Datenübertragungsgeschwindigkeit beim Digitalfunk jetzigen Zuschnitts nur drei Kilobit pro Sekunde betrage und damit nur wenig schneller sei als die Akustikkoppler der 80er-Jahre. Nach Ansicht von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) reicht das Transfertempo aber aus. Er räumte aber ein, dass die Technik bis zum bundesweiten Start nicht vor 2010 schon wieder veraltet sein könnte.
Autor(en)/Author(s): (Stefan Krempl) / (jk/c't)
Quelle/Source: Heise online, 17.10.2007