Darauf müsse, forderte Federschmidt, die Verwaltung adäquat reagieren und vorbereitet sein. Er erwartete sich daher von der Tagung Handlungsvorschläge und Ideen für die weitere Arbeit im Dienst unserer Bürger. Mit dem digitalen Rathaus und seiner Zukunft beschäftigte sich Jörg Blumenthal von der Stadt Mannheim unter dem Titel E-Government: Vom Höhenflug zur Notlandung?. Glaubt man dem Referenten, der bei der Stadt Mannheim für alles, was mit Internet zu tun hat, verantwortlich ist, so liegen hier noch viele Dinge im Argen. Er beleuchtete den Ist-Zustand angefangen bei den unterschiedlichsten Definitionen von E-Government bis hin zum Problem der Signatur , um sich dann ausführlich damit zu beschäftigen, wie die Defizite in den Ämtern beseitigt werden könnten und welche Zielsetzungen und Voraussetzungen dafür notwendig sind.
Neben Fragen des Dokumentationsmanagements im E-Government-Zeitalter und der Veränderung von Arbeitsprozessen durch den elektronischen Datenfluss, stand am Nachmittag dann die konkrete Architektur eines virtuellen Rathauses im Mittelpunkt und zwar an den praktischen Beispielen Erlangen und Rosenheim. Der Oberbürgermeister der Siemensstadt, Dr. Siegfried Balleis, stellte seinen Masterplan für eine fürs IT-Zeitalter gerüstete Verwaltung vor. Von der Nutzung der Datenautobahn verspricht sich Balleis ganz konkrete Vorteile für die Verwaltungsmitarbeiter. Das reicht von gesteigerter Arbeitsqualität bis hin zu Entlastung von Routinearbeiten. Aber auch der Stadtsäckel profitiert: In Erlangen konnten durch die konsequente Umsetzung des E-Government-Konzepts bereits 35 Planstellen eingespart werden und das trotz wachsender Aufgaben, besserer Qualität und einem mehr an Service.
Letzteres ist für Balleis das Hauptziel eines elektronischen Rathauses. Ganz nebenbei soll aber auch die Demokratie durch mehr Beteiligung belebt, das Image einer eCity geschaffen, die Stadt kinder- und familienfreundlicher und die Mitarbeiterzufriedenheit gestärkt werden. Balleis stellte den Teilnehmern der Tagung einen konkreten Zeitplan vor, auf dem schon einige Punkte abgehakt sind. Im März nächsten Jahres soll in Erlangen die Umstellung auf das E-Government abgeschlossen sein. Am heutigen Freitag treffen sich die Tagungsteilnehmer noch einmal in der Stadthalle. Dann stehen rechtliche Aspekte und die Sicherheit von E-Government zur Diskussion. Zudem geht es um das virtuelle Rathaus als Basis für eine moderne, bürgerfreundliche Verwaltung.
Quelle: Altmühl-Bote