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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Der Bayerische Oberste Rechnungshof bemängelt, dass in den Behörden des Freistaats zu viele verschiedene Personalverwaltungssysteme eingesetzt werden. Es gebe 16 verschiedene technisch ausgefeilte Programme, teilweise aber auch noch Karteikarten, die staatliche Behörden zur Personal- und Stellenverwaltung der 338.000 Bediensteten einsetzten, heißt es im Jahresbericht 2004 (PDF). Es ließen sich "Effizienzgewinne" von mehr als 250 Vollzeitkräften erzielen, wenn alle Behörden ein einheitliches System einsetzten. "Manuelle Bearbeitung oder mehrfache Erfassung passen nicht mehr zu modernen Verwaltungsstrukturen", urteilt der Bericht. Dabei habe bereits 1975/76 eine Projektgruppe untersucht, ob ein einheitliches Datenverarbeitungsverfahren entwickelt werden kann. Im Herbst 1997 sei diese Problematik neu aufgegriffen worden. Mittlerweile habe sich DIAPERS zu einem auf die bayerische Verwaltung ausgerichtetes ressortübergreifend abgestimmtes IuK-System entwickelt. Dennoch setze das Finanzministerium mit SAP R/3 HR auf kommerzielle Software. Während aber DIAPERS allen Ressorts ohne zusätzliche Entwicklungskosten zur Verfügung stehe, fielen für SAP R/3 HR neben den Entwicklungskosten zusätzliche Lizenzkosten für alle Anwender an.

Weiter gebe es Mängel bei den Zeiterfassungsystemen in den bayerischen Behörden. Ein Viertel der Behörden setze elektromechanische oder manuelle Zeiterfassung ein, obwohl die elektronische wesentlich kostengünstiger sei. Auch werde bei der Beschaffung von Zeiterfassungsystemen nicht der "Bedarf gebündelt" und dadurch die Marktposition gestärkt. Systeme seien überwiegend nur für einzelne Behörden beschafft worden.

Ebenso sind die obersten bayerischen Rechnungsprüfer mit dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) in der Schulverwaltung unzufrieden. Auf den vier Ebenen der Schulverwaltung von der Schule bis hin zum Ministerium gebe es viele unterschiedliche IuK-Verfahren, aber kein übergreifendes Gesamtkonzept.

Autor: (anw/c't)

Quelle: Heise online, 08.12.2004

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