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Wednesday, 3.07.2024
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Die Bürgermeister der kleineren bayerischen Gemeinden sehen in der unzureichenden Versorgung des ländlichen Raums mit schnellen Internetanschlüssen ein großes Problem für die Zukunftsfähigkeit der Kommunen. Zahlreiche Bürgermeister kritisierten am Mittwoch auf dem Bayerischen Gemeindetag in Barbing bei Regensburg, dass sich die Deutsche Telekom AG und andere Telekommunikationsunternehmen nicht um das DSL-Angebot in ländlichen Gebieten kümmerten.

Gemeindetagspräsident Uwe Brandl (CSU) forderte auch von der Staatsregierung mehr Engagement. "Österreich fährt die Initiative: Jede Alm ans Netz", erklärte der Abensberger Bürgermeister. "Warum macht Bayern das nicht?" Nach Angaben der Gemeindevertreter ist das Internet ein wichtiges Merkmal, um mit der Lebensqualität großer Städte konkurrieren zu können. Es gebe Familien, deren Kinder täglich Computer nutzen wollten und bei denen noch nicht einmal ISDN vorhanden sei, sagte ein Kommunalvertreter.

Bei der zweitägigen Jahresversammlung des Gemeindetages geht es um den demografischen Wandel der Gesellschaft. Die Vertreter der Kommunen wollen Strategien entwickeln, wie die Städte und Gemeinden auf die zunehmende Zahl von Senioren, weniger Kinder und andere Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur reagieren können.

Nach Ansicht von Landtagspräsident Alois Glück (CSU) wird es im Freistaat bis 2020 zwar noch einen Bevölkerungszuwachs geben, die ländlichen Gebiete würden sich aber stark auseinander entwickeln. Im Mittelpunkt müssten die Zukunftschancen der Kinder stehen. Angesichts der jüngsten Armutsdebatte erklärte Glück, dass Wirtschaftswachstum allein noch keine Garantie für einen Rückgang der Armut sei. Eine Perspektivlosigkeit von Bevölkerungsteilen könne auch zu einer Radikalisierung führen, warnte er. Glück forderte eine Chancengleichheit für alle.

Laut Sozialministerin Christa Stewens (CSU) ist in allen Gemeinden derzeit ein großes Thema, wie den Frauen die Verbindung von Karriere und Familie ermöglicht werden kann. "Wie dürfen Frauen nicht mehr vor die Wahl stellen "Kinder oder Erwerbstätigkeit"." Das Betreuungsangebot auch für kleine Kinder müsse ausgebaut werden.

Kultusminister Siegfried Schneider (CSU) sicherte den Kommunalvertretern zu, dass möglichst alle Grundschulen in der Fläche erhalten bleiben sollen. Es sei jedoch möglich, dass es künftig nur noch Rektoren für mehrere Schulen oder kombinierte erste und zweite Klassen gibt. "Die Kinder werden da genauso gut gefördert", sagte er.

Autor(en)/Author(s): dpa

Quelle/Source: Verivox, 18.10.2006

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