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Wednesday, 3.07.2024
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Oberbürgermeister Ude selbst unter den Test-Nutzern

Seit dieser Woche löst der linux-basierte Arbeitsplatz auf den PCs der Stadtverwaltung München stufenweise die bestehenden Microsoft-Windows-Betriebssysteme ab. Nach der stadtweiten Test- und Pilotphase gab das Linux-Team der Hauptabteilung Informationstechnologie des Direktoriums am Dienstag den Startschuss für die erste offizielle Version des Arbeitsplatzsystems, das in Zukunft in der Verwaltung zum Einsatz kommen wird.

Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), der zusammen mit Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) und ausgewählten Anwendern in den vergangenen Monaten an der Pilotphase des Basis-Clients teilgenommen hat, zog heute ein positives Zwischenfazit: "Nach notwendigen Konzept- und Entwicklungsphasen beginnt jetzt der Effektiveinsatz mit einer Version, die sich im Piloteinsatz nicht zuletzt bei mir bewährt hat. Der Basis-Client ist für München ein Schritt zu mehr Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern und freie Software zeigt sich hier als ein probates Mittel dafür. Für den normalen Anwender ändert sich dabei wenig."

Neben den bisherigen Pilotanwendern wechseln zunächst Kernbereiche des Direktoriums bis Jahresende auf den Basis-Client, bevor dann schrittweise die weiteren Bereiche folgen.

Technisch basiere der Basis-Client laut Ude vollständig auf freier Software (Open Source), vor allem auf der Linux Distribution Debian GNU/Linux 3.1, der grafischen Benutzeroberfläche KDE 3.5 und der Office-Suite OpenOffice.org 2. Im Hintergrund stellten das freie Software-Verteilungswerkzeug FAI (Fully Automatic Installation) und das ebenfalls freie GOsa die einfache webbasierte Verwaltbarkeit einer großen Anzahl von Client-Installationen sicher. Die Entwicklung des Basis-Clients sei mit dieser Version allerdings noch nicht abgeschlossen.

Die Landeshauptstadt München hatte sich 2003 dazu entschlossen, auf ihren ca. 14.000 Arbeitsplatzrechnern zukünftig freie Software einzusetzen, da die Unterstützung für das aktuell verwendete Betriebssystem Windows NT durch Microsoft eingestellt wurde. Im Sommer 2005 waren dann ernste Schwierigkeiten aufgetreten. Man lag um Monate hinter dem Zeitplan zurück, weil die IT-Strukturen der Stadtverwaltung sich als weitaus komplexer als erwartet erwiesen hatten. Die bayerische Landeshauptstadt unterhält elf Referate und 17 eigenständige IT-Abteilungen. Jede Abteilung hat ihren Teil der städtischen PCs selbst konfiguriert und häufig mit Spezialsoftware bestückt, die erst für Linux programmiert werden musste. Externe Berater der Firma IABG wurden zu der Zeit mit der Kontrolle des Projekts beauftragt.

Autor(en)/Author(s): (as)

Quelle/Source: de.internet.com, 20.09.2006

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