Ude berichtet aus eigener Erfahrung, dass jetzt der Einsatz mit einer Version beginne, "die sich im Piloteinsatz nicht zuletzt bei mir bewährt hat". Er sieht in dem Basisclient einen "Schritt zu mehr Unabhängigkeit von einzelnen Herstellern. Freie Software zeigt sich hier als ein probates Mittel dafür. Für den normalen Anwender ändert sich dabei wenig". Ude hat zusammen mit Bürgermeisterin Christine Strobl und ausgewählten Anwendern in den vergangenen Monaten an der Pilotphase des Basisclients teilgenommen.
Der Basisclient basiert vor allem auf der Linux-Distribution Debian GNU/Linux 3.1, dem Desktop KDE 3.5 und auf OpenOffice 2, teilt das Projekt LiMux mit. Im Hintergrund sorgen das Softwareverteilungswerkzeug FAI (Fully Automatic Installation) und GOsa für die webbasierte Verwaltbarkeit von Client-Installationen. "Die Entwicklung des Basisclients ist mit dieser Version allerdings noch nicht abgeschlossen, sondern er wird anhand eigens für seinen Betrieb definierten Service- und Supportprozessen auch in den kommenden Jahren weiterentwickelt und auf die wechselnden Anforderungen an den IT-Betrieb einer Großstadt wie München ausgerichtet", heißt es weiter in der Mitteilung.
Um die 2003 beschlossene Migration der Münchner Stadtverwaltung hat es in der Vergangenheit einige Aufregung gegeben. Im Juni wehrte sich LiMux-Projektleiter Peter Hofmann gegen Vorwürfe der Berliner Senatsverwaltung, dass die Migration hin zu freier Software in einem Anfangsstadium stecken geblieben sei. Vor zwei Jahren legte München sein Projekt zeitweise wegen rechtlicher Unklarheiten in Bezug auf Softwarepatente auf Eis. Zuvor war Microsoft-Chef Steve Ballmer in Medienberichten angesichts angeblicher Probleme bei der Umstellung in München mit den Worten zitiert worden, Regierungen, die auf Linux umsteigen wollen, täten dies allein aus politischen Gründen, anstatt sich für die beste Software zu entscheiden.
Autor(en)/Author(s): (anw/c't)
Quelle/Source: Heise online, 20.09.2006