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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die Regierung hat am Dienstag den neuen Referenzrahmen für die Internetangebote der staatlichen Verwaltungen vorgestellt. Das öffentliche Angebot im Web soll benutzerfreundlicher, reichhaltiger und sicherer werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der so genannten "Accessibility" - also der Optimierung der Websites für behinderte Menschen.

So sollen längerfristig sämtliche Verwaltungswebsites so programmiert sein, dass es für sehbehinderte Menschen oder solche mit Bewegungseinschränkungen leichter wird, durch die Internetseiten zu navigieren und die Inhalte auch tatsächlich zu nutzen. Die Seiten sind so gestaltet, dass sie sich ohne Maus bedienen lassen und die Inhalte via Sprachsynthese korrekt vorgelesen werden können. Die Websites sollen in Zukunft diesbezüglich den internationalen Standards des Web-Konsortiums W3C entsprechen. Im Rahmen der staatlichen Website www.sport.public.lu wurden die neuen Richtlinien zum ersten Mal umgesetzt.

E-Government entwächst den Kinderschuhen

Ganz allgemein gibt sich der Staat mit dem neuen Rahmenwerk "Référentiel de normalisation pour les sites web du gouvernement luxembourgeois" (ReNo) eine bindende Grundlage, nach der sämtliche öffentliche Internet-Auftritte gestaltet werden. "Das neue Regelwerk erweitert und ersetzt die ältere 'Charte de normalisation ', die bisher als Arbeitsgrundlage für staatliche Websites Gültigkeit hatte ," so Claude Wiseler, der als Minister für den öffentlichen Dienst zuständig ist: "Mit ReNo starten wir einen neue Etappe, von der wir uns eine deutliche Qualitätssteigerung versprechen".

Der neue Rahmen soll neben der besseren Zugänglichkeit für behinderte Menschen auch für übersichtlichere und benutzerfreundlichere Websites sorgen und neue Funktionalitäten ermöglichen - geplant sind beispielsweise Video -Inhalte, Agendas und Landkarten. All

gemein soll in Zukunft verstärkt auf die konkreten Bedürfnisse der Benutzer eingegangen werden, so dass die organisatorischen Strukturen des Verwaltungsapparates in den Hintergrund treten - wer eine bestimmte Verwaltungsprozedur online durchführen will, sollte dies tun können, ohne unbedingt wissen zu müssen, welche Dienststelle zuständig ist.

In Zukunft soll dieser dienstleistungsorientierte Ansatz dazu führen, dass verschiedene Verwaltungen im Rahmen gemeinsamer Web-Portale zusammengeschlossen werden . Auch die elektronische "Luxtrust"-Unterschrift, die vor kurzem eingeführt wurde , soll eine immer größere Rolle spielen, da sie endlich Anwendungen erlaubt , die einen Unterschrift oder den Austausch vetraulicher Daten voraussetzt.

Claude Wiseler sagte, dass in den kommenden beiden Jahren die Gesamtheit der Websites auf den neuen ReNo-Standard oder zumindest auf den derzeitigen Standard gebracht werden. Momentan betreibt der Staat 125 Websites - davon entsprechen 90 der älteren "Charte de normalisation", weitere 25 Projekte sind in Arbeit.

Wiseler zeigte sich zufrieden mit dem Fortschritt, den Luxemburg in den vergangenen Jahren in Sachen E-Government gemacht habe. Eine aktuelle Studie der UN zeigt, dass Luxemburg derzeit an 14. Stelle liegt, was die Präsenz staatlicher Stellen im Internet betrifft - 2005 lag das Großherzogtum noch an 28. Stelle. "Wir sind noch nicht die Besten und haben noch viel Arbeit vor uns," so Wiseler.

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Autor(en)/Author(s): (mth)

Quelle/Source: Luxemburger Wort, 26.02.2008

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