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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Luxemburg macht in Sachen e-Government wichtigen Schritt nach vorn

Nach fünf Jahren ist es soweit: Eine einheitliche digitale Signatur soll Unternehmen und Staat die Identität der Unterzeichner einer E-Mail oder der Nutzer von Online -Banking-Software garantieren. Die Firmen, hauptsächlich Banken, profitieren beim Zahlungsverkehr von der elektronischen Unterschrift. Der Staat schreitet weiter auf den e-Government-Pfaden voran: Mit der Signatur könnten Steuererklärungen, Lohnsteuerkarten und andere amtliche Dokumente komplett per Internet angeboten werden, der Postweg per Brief entfällt.

Am 14. August 2000 gab das Gesetz für den elektronischen Handel die rechtliche Grundlage für eine digitale Signatur, an der staatliche Verwaltung und Unternehmen gleichermaßen teilhaben können. Im November 2005 ist es soweit. Am Freitag dieser Woche will Wirtschaftsminister Jeannot Krecké bekanntgeben, was aus der Arbeit von Luxtrust GIE geworden ist. Aus der Arbeitsgruppe soll nun eine Société Anonyme werden, Verwaltungsratsvorsitzender wird Serge Allegrezza, der als Direktor der Statistikbehörde Statec bekannt ist.

Luxtrust SA soll eine technische Plattform bieten, über die alle Teilnehmer der einheitlichen digitalen Signatur ihre Geschäfte abwickeln können. Seien es Verwaltungsvorgänge, amtliche Formulare oder elektronische Zahlungen, Überweisungen an Banken oder ähnliches.

Details werden Wirtschaftsminister und Bankenvertreter Ende der Woche bekanntgeben . Die technischen Bedingungen werden auf einer „Public/Private-Key“-Infrastruktur basieren, bei der zwei elektronische Schlüssel (ein öffentlicher/ ein privater) miteinander kommunizieren, um die Echtheit des Absenders einer Nachricht zu gewährleisten .

In Luxemburg werden nach unseren Informationen Fortis, Dexia, Spuerkeess und das Postunternehmen sowie zum größten Teil der Staat selbst an Luxtrust beteiligt sein.

Der Weg zu der heutigen einheitlichen Lösung gilt als steinig. Aber im Gegensatz zu andern europäischen Ländern wie Deutschland oder Frankreich ist es gelungen , eine Lösung zu finden. Vorbildhaft haben sich allerdings auch Italien, Finnland und die Schweiz entwickelt, die mit eigenen Gesetzen dafür gesorgt haben, digitale Signaturen auf breiter Basis zu ermöglichen.

Von den ehemals zwölf luxemburgischen Banken, die anfangs beim Aufbau der Zertifizierungsstelle Luxtrust beteiligt waren, sind zwei Drittel abgesprungen. Die Kosten von etwa 500 000 Euro für das Pilotprojekt Luxtrust und weitere 1,6 Millionen Euro für den Aufbau des Trustcenters gelten als hoch.

Bereits im Mai 2001 hatte die Regierung das Forschungszentrum CRP Henri Tudor beauftragt , eine Machbarkeitsstudie vorzulegen und den Bedarf für eine einheitliche Signatur zu ermitteln. Das Votum für die gemeinsame elektronische Unterschrift fiel positiv aus.

Doch es gibt mittlerweile auch mehrere private Anbieter für die Echtheit von Unterschriften auf dem Markt. Viele Luxemburger Unternehmen, die ihre Muttergesellschaften im Ausland haben, sind an deren Firmenstrategie gebunden, und haben damit keinen Zugriffsberechtigung auf andere Signatursysteme.

Autor: Arne Langner

Quelle: Luxemburger Wort

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