Die Stadt Merzig hat einen neuen Internetauftritt. Zwar war die Stadt vor fünf Jahren eine der ersten saarländischen Gemeinden, die im weltweiten Datennetz zu erreichen war, doch mittlerweile haben sich die Ansprüche stark gewandelt. Es gab technische Neuerungen, Weiterentwicklungen, und vor allem ist die Zahl der Benutzer stark angestiegen. "Dem haben wir nun mit einem neuen Redaktionssystem Rechnung getragen", sagte Merzigs OB Alfons Lauer anlässlich der Präsentation. Das Redaktionssystem "iKISS" des Lübecker Softwarehauses Advantic hat Merzig nach gründlicher Prüfung des Marktes Ende letzten Jahres ausgewählt. "Diese Entscheidung", so Lauer, "hat sich als absolut richtig erwiesen. Das Arbeiten mit dem neuen System klappt gut." Mit dem Merziger Kommunikationsdesigner Klaus Autlitzky hat eine Projektgruppe des Hauptamtes unter der Leitung von Peter Klein und Christian Wurzer die Seiten entworfen. Lauer spach der Gruppe ein großes Kompliment aus. Wurzer ist nun auch Chefredakteur der Seiten. Die Themenseiten werden von Redakteuren in den Fachämtern bearbeitet, Wurzer muss sie dann freischalten.
Übersichtlicher Aufbau
Die neue Internetpräsenz, die seit Mittwoch freigeschaltet ist, zeigt dem Besucher auf der Einstiegsseite zunächst aktuelle Informationen wie Pressemitteilungen oder Veranstaltungshinweise, ermöglicht aber auch das direkte Anwählen häufig nachgefragter Inhalte ohne langes Suchen. Durch Anklicken eines der elf Hauptthemen in der Kopfleiste gelangt man zu den Hauptthemenseiten, die dort aufgeführten rund 90 Unterpunkte eröffnen die Auswahl zu einer Fülle weiterer Themen. Die auf der Titelseite integrierte Volltextsuche und der übersichtliche Aufbau der Seiteninhalte erleichtern dem Nutzer das Auffinden der für ihn interessanten Themen. Für blinde oder sehbehinderte Menschen ist eine Textversion integriert.
Aber nicht nur die Redakteure, sondern auch die Besucher der Seite selbst können dazu beitragen, dass sie stets aktuell ist. So besteht die Möglichkeit für Veranstalter, ihre Merziger Termine selbst in den Veranstaltungskalender einzupflegen. Das Merziger Branchenbuch kann durch den Eintrag möglichst vieler Merziger Unternehmen und Dienstleister zu einer wichtigen Informationsquelle für Verbraucher werden. Die Nutzer können sich auch sicher sein, dass niemand von außen an ihren Daten herumpfuscht. Klein: "Das System hat eine Firewall und Virenschutz, so dass eigentlich keine Gefahr von außen besteht." Bei der Erstellung der Seiten wurden, gemäß der Empfehlungen des Landesdatenschutzbeauftragten des Saarlandes, nur dort personenbezogene Daten verwendet, wo dies sinnvoll und notwendig ist und die Genehmigung vorlag. Unter der Rubrik "Rathaus online" werden bereits eine ganze Reihe von Formularen im verbreiteten PDF-Format angeboten, die bequem am heimischen PC ausgefüllt und ausgedruckt werden können.
Großer technischer Aufwand
Ganz bewusst hat die Stadt Merzig zum jetzigen Zeitpunkt darauf verzichtet, in größerem Umfang die Möglichkeit des unter dem Stichwort "e-Government" diskutierten Datenaustausches zwischen Bürgern und Stadtverwaltung anzubieten. Die Lösung der damit verbundenen Sicherheitsprobleme bedeutet einen erheblichen technischen Aufwand, weshalb eine landesweite e-Government-Plattform für alle saarländischen Behörden geschaffen werden soll.
Quelle: Saarbrücker Zeitung, 11.11.2003
