Today 284

Yesterday 625

All 39464625

Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Estland bewirbt sich als bisher einziges EU-Land um den Standort für die geplante IT-Agentur für die EU-Datenbanken, die Personendaten aus der ganzen Union zentral verwalten soll. Österreich ist als Standort für das Back-up der Daten für das künftige Schengen-Erfassungssystem (SIS-II) sowie der biometrischen Visa-Daten von Nicht-EU-Bürgern (VIS) vorgesehen.

Die von der EU-Kommission im Juni angekündigte Behörde soll künftig verschiedene Personendaten aus der ganzen Union zentral verwalten. Österreich sei zur Unterstützung der estnischen Standortbemühungen angesichts der "beeindruckenden Vorarbeit" des baltischen Landes in diesem Bereich bereit, sagte Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) laut seinem Sprecher am Montag bei einem Besuch in Tallinn.

Nach Vorstellung der EU-Kommission sollen in der geplanten IT-Agentur (im vollen Wortlaut "Agentur zum Betriebsmanagement von IT-Großsystemen") in einem ersten Schritt die Datenbanken für das Schengen-Erfassungssystem SIS-II, biometrische Visa-Daten von Nicht-EU-Bürgern (VIS) sowie die Fingerabdrücke von Asylbewerbern (EURODAC) zusammengeschlossen werden.

Politisch hochsensibel

Der Errichtung einer derartigen Zentrale gilt politisch als hochsensibel. Derzeit ist nicht klar, ob, wann und in welcher Form genau es diese Zentralbehörde tatsächlich geben wird. Estland hat als bisher einziges EU-Land offen sein Interesse an dem Standort bekundet.

Derzeit sind die meisten betroffenen EU-Personendaten physisch auf Servern in Frankreich gespeichert. Österreich ist als Standort für das Back-up der Daten für das künftige SIS-II und das VIS vorgesehen. Die entsprechenden technischen Voraussetzungen sind laut Innenministeriumssprecher Rudolf Gollia bereits geschaffen. Die EURODAC-Fingerabdrücke werden dagegen in Luxemburg gespiegelt.

Der Europäische Datenschutzbeauftragte Peter Hustinx hatte im Juni in einem Bericht zum Stockholmer Programm die Überwachungswut der EU-Innenpolitiker gegeißelt. Es würden immer neue Datenbanken erstellt und miteinander vernetzt, ohne an ein wirksames System für den Datenschutz zu denken. Im Stockholmer Programm sind die grundlegenden Entwicklungslinien der EU-Sicherheitspolitik für die kommenden fünf Jahre festgelegt.

Mehr zum Thema:

---

Autor(en)/Author(s): (APA)

Quelle/Source: futurezone, 24.08.2009

Bitte besuchen Sie/Please visit:

Go to top