Während viele Staaten die Internet-Nutzung strikt überwachen, bleibt Nordkorea komplett vom weltumspannenden Netzwerk abgekoppelt. "Das Land ist bei weitem das größte schwarze Loch im Internet", sagte Julien Pain, Leiter der Internet-Sektion der Bürgerrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen, gegenüber der US-Tageszeitung 'New York Times' (Montagsausgabe). Jeglicher unkontrollierter Kontakt der Bevölkerung zu Ausländern soll auf diese Weise unterbunden werden.
Im Land wurde allerdings ein separates Netzwerk aufgebaut. Dieses verbindet unter anderem mehrere Universitäten des Landes. Über einige Terminals erhält auch die einfache Bevölkerung Netzzugriff. Eine Verbindung zum Internet wurde bisher aber noch nicht geschaltet. So lassen sich lediglich eingeschränkte Informationsangebote der Hochschulen und von staatlichen Stellen abrufen.
Die Zensur wird trotzdem brüchig. Zwar wurde die Verbreitung von Handys vor einigen Jahren untersagt, an der Grenze zu China blühe jedoch der Schwarzmarkt, hieß es. Zumindest in den Grenzregionen, wo Verbindungen zu chinesischen oder südkoreanischen Mobilfunknetzen möglich sind, lassen sich mit moderneren Geräten auch Internet-Inhalte abrufen.
Autor(en)/Author(s): (ck)
Quelle/Source: de.internet.com, 23.10.2006