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Friday, 5.07.2024
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Geringe Zahlungsbereitschaft in Taiwans Hauptstadt

WiFly, ein stadtweites WLAN-Netzwerk, wird in Taipei, Taiwan, bisher wenig genutzt. Das berichtet die US-Tageszeitung 'New York Times' (Montagsausgabe). Mit 4.100 Hotspots ist das Stadtgebiet fast vollständig ausgeleuchtet. Über 90 Prozent der 2,6 Millionen Einwohner werden erreicht. Doch nur 40.000 Nutzer haben seit Januar einen Vertrag bei dem Betreiber Q-Ware unterzeichnet. Das Unternehmen hatte mit 250.000 Nutzern gerechnet, die Erwartungen aber später auf 200.000 reduziert.

Eine starke Konkurrenz stellen Cafés und Restaurants in der taiwanischen Metropole dar, die WLAN-Zugänge oft kostenlos anbieten, um Kunden anzulocken. Bei WiFly müssen dagegen pro Monat 12,50 Dollar entrichtet werden.

Q-Wares Netzwerk ist Bestandteil des CyberCity-Projekts, das Bürgermeister Ma Ying-jeou im Jahr 1998 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Mit dem ehrgeizigen Plan sollte die Hauptstadt Taiwans andere asiatische Metropolen wie Seoul und Hongkong überflügeln. Zugleich wurde die Verwaltung der Stadt mit IT-Systemen ausgestattet, Polizisten können Falschparkern ein elektronisches Ticket übermitteln. Auch eigener Content ist geboten: Jüngere Nutzer will man ansprechen, indem für die Sony PSP-Konsole Onlinespiele bereitstehen. Songs und andere Medieninhalte können heruntergeladen werden. Q-Ware bietet ab Anfang August zudem mobile IP-Telefone, mit denen für 1 Cent pro Minute telefoniert werden kann. Die Endgeräte kosten 200 Dollar.

"Am Anfang muss man etwas machen, um die Leute für den Dienst zu begeistern", sagte Sheng Chang, Vice President von Q-Wares Wireless-Sparte. "Wir sind eine 'drahtlose Stadt'. Wenn es hier nicht gelingt, ist es nicht zu schaffen." Q-Ware hat den Aufbau des 30 Millionen Dollar-Stadtnetzes in 2003 gestartet, mit dem Aufbau war Nortel Networks betraut. Die Stadt gewährte Zugang zu den Stromzuleitungen der Laternen und anderen städtische Einrichtungen. Ausgeleuchtet wird auch das gesamte U-Bahnnetz, jedes Krankenhaus und jede öffentliche Einrichtung.

Während der Markteinführung war die Nutzung kostenlos. Eine Gelegenheit, die 60.000 Testnutzer sofort ergriffen. Davon blieben jedoch nur einige Tausend Zahlungswillige übrig, als die Werbewochen zu Ende gingen. Bevor nicht eine Auslastung von 500.000 Kunden im Monat erreicht wird, kann der Betreiber das WLAN-Netz nicht profitabel werden. Regierungsvertreter gehen davon aus, dass der Break Even in den nächsten Jahren nicht erreicht werden kann.

Autor(en)/Author(s): (as)

Quelle/Source: de.internet.com, 26.06.2006

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