Die Lkw-Maut auf deutschen Autobahnen wird 2006 einen Einnahmerekord erzielen. Wie das Nachrichtenmagazin 'Focus' (kommende Ausgabe) berichtet, schätzten Experten zum Jahresende die Einnahmen auf rund 3,1 Milliarden Euro. Bis zum November dieses Jahres nahm der Bund 2,845 Milliarden Euro ein, fast so viel wie im gesamten Jahr 2005. Geplant waren laut Haushalt 2006 2,9 Milliarden Euro. Im November erzielte das Mautinkasso mit 288 Millionen Euro einen neuen Monatsrekord, das waren 28 Millionen mehr als im Vorjahresmonat.
Wie das Magazin weiter berichtet, setzt sich die so genannte On-Board-Unit (OBU) mit ihrer neuen Software OBU 2.0 bei Fuhrunternehmen und in den Cockpits der Lkw-Fahrer immer mehr durch. Die Zahl der Bordgeräte stieg zwischen Januar 2005 und November 2006 von 320.686 auf 542.100 und die der angemeldeten Fahrzeuge von 532.900 auf 838.400. Der Anteil der automatischen Buchungen erhöhte sich von 72 auf 90 Prozent.
Das Mautsystem läuft allerdings weiter mit einer vorläufigen Betriebserlaubnis. Obwohl Technologie und Abrechnung einwandfrei funktionierten, erteilt der Bund Toll Collect nicht die zum 19. Dezember fällige endgültige Betriebserlaubnis. Der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, Dirk Inger, sagte dem Blatt: "Technisch sind die Anforderungen erfüllt, aber die Klärung einiger rechtlicher Fragen steht noch aus." Dem Bericht zufolge geht es um das Schiedsgerichtsverfahren, mit dessen Ende der Bund erst im zweiten Halbjahr 2007 rechnet. Wegen entgangener Mauteinnahmen durch den mehrfach verschobenen Systemstart klagt der Bund gegen Toll Collect und dessen Konsorten. Der Staat fordert rund 5,1 Milliarden Euro.
Autor(en)/Author(s): (as)
Quelle/Source: de.internet.com, 09.12.2006