Nirvesh Sooful, Leiter der IT-Abteilung der Stadt, erläuterte anläßlich eines Seminars zu freier und Open-Source-Software die Position und die Ziele der Millionenstadt. Laut Sooful betreibt Kapstadt bereits heute eine der größten OSS-Implementierungen. So werden im Rahmen des »Smart Cape Access«-Projekts 540 Desktop-Rechner mit OSS betrieben. Mehr als 40.000 Benutzer in den Gemeinden nutzen diese Rechner. Sooful wandte sich an diejenigen, die die Praxistauglichkeit des Open-Source-Desktops bezweifeln, mit den Worten: »Wir verwenden ihn bereits.« Der beste Beweis dafür sei wohl die Anzahl der Leute, die die Rechner verwenden.
Vergleichsmöglichkeiten zwischen OSS- und proprietären Lösungen hat die Stadt nicht direkt, da die Rechner mit OSS in anderen Bereichen laufen. Dennoch hat sich herausgestellt, daß de Verwaltung der verteilten Linux-Rechner deutlich billiger ist als die vergleichbarer Windows-Rechner. Die Kosten bestehen in erster Linie aus den reinen Personalkosten für die Verwaltung der Systeme.
Angespornt durch die bisherigen Erfolge will die Stadt den Einsatz von OSS ausweiten. Die »Cape Access«-Infrastruktur soll auf die rund tausend Kliniken ausgedehnt werden. Auch die Bibliotheksverwaltung soll alle ihre 500 bis 600 Rechner ganz auf OSS umstellen. Damit werden in Kapstadt allein bald 1500 Desktop-Rechner mit OSS laufen.
Autor: hjb
Quelle: Pro-Linux, 08.12.2005