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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Für Bürger und Unternehmer sollen die Wege sollen kürzer und bequemer werden. Darum bemüht sich auch der Landkreis Rotenburg. Das Schlagwort lautet E-Government. Einzelheiten erläutert Diplom-Geograph Gerd Hachmöller (31), Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. Rundschau: E-Government, Log-In-Projektantrag – Herr Hachmöller, inzwischen wird mit einer Sprache hantiert, die nur noch wenige verstehen. Was ist klipp und klar geplant?

Hachmöller: Ziel von E-Government ist es, dass in Zukunft nicht mehr die Bürger laufen sollen, sondern die Daten.

Und wie soll das erreicht werden?

Durch eine bessere Vernetzung von Landkreis und Mitgliedsgemeinden soll es langfristig zum Beispiel möglich sein, Dienstleistungen von Behörden bürgernäher anzubieten. Konkret bedeutet das, dass man bestimmte Anträge bei seiner Heimatgemeinde oder sogar zu Hause am Computer stellen kann, für die man sonst lange Wege in Kauf nehmen muss.

Das Projekt Log-In zielt konkret auf eine Verbesserung der Wirtschaftsförderung durch E-Government-Lösungen ab.

Und wie sehen die aus?

Zum Beispiel ist geplant, ein gemeinsames Gewerbedatenregister mit den Gemeinden aufzubauen. Bisher ist es ein großes Problem für die Wirtschaftsförderung und andere Ämter, dass die Gewerbeanmeldungen in jeder Gemeinde einzeln gesammelt werden und mit unterschiedlicher Software. Somit ist es heute nur schwer möglich, einen Überblick über die Anzahl der Gewerbetreibenden im Landkreis zu bekommen oder branchenspezifische Erhebungen durchzuführen. Dem soll abgeholfen werden.

Stößt E-Government auf ungeteilte Liebe?

Hier und da ist noch eine gewisse Zurückhaltung gegenüber diesem Thema zu spüren. Es ist jedoch meine feste Überzeugung, dass Kommunen über kurz oder lang gar nicht darum herumkommen, dem Bürger und Unternehmer mittels moderner Kommunikationstechnologie Wege abzunehmen. Das kann zum Beispiel Bereiche des Bauwesens, der Sozialhilfe oder der Planung betreffen.

Die Samtgemeinde Bothel mit ihrem sehr beweglichen Bürgermeister Rüdiger Woltmann ist im Rahmen dieses Projektes Pilotgemeinde.

Die Samtgemeinde Bothel ist tatsächlich diejenige Kommune, die die Zeichen der Zeit in Sachen E-Government sehr früh erkannt hat. Deshalb wird Bothel im Rahmen des Projektes eine herausgehobene Rolle spielen. So wird die Vernetzung zwischen Landkreis und Bothel mit einem Glasfaserkabel mit 50 Prozent der Kosten durch das Log-In-Projekt gefördert.

Und was versprechen Sie sich von der ins Auge gefassten Zusammenarbeit mit den Regionen Kortrijk in Belgien und Norwich in Großbritannien?

Während des ersten Vorbereitungstreffens mit unseren ausländischen Projektpartnern hatten wir das starke Gefühl, dass diese uns in vielen Bereichen des E-Governments weit voraus sind. Hier ergibt sich für den Landkreis die einmalige Gelegenheit, viel fachliches und strategisches Wissen aus der europäischen Zusammenarbeit zu ziehen.

Autor: (bn)

Quelle: Rotenburger Rundschau, 16.06.2004

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