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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Einen Mehrwert für Bürger und Betriebe verspricht sich die Gemeinde Oyten durch die Erweiterung der Möglichkeiten des elektronischen Datenverkehrs in Kooperation mit dem Landkreis Verden. Nachdem die Pilotphase im Oytener Rathaus erfolgreich beendet wurde, soll in den kommenden Wochen der Echtbetrieb des „Gewerbe online“ genannten Moduls in allen Kommunen des Landkreises getestet werden.

Darüber haben Betriebe die Möglichkeit, ein Gewerbe an-, ab- und umzumelden. Die Eingabe der entsprechenden Daten erfolgt in eine Bildschirmmaske. „Das ist wesentlich komfortabler als ein von Hand auszufüllender Bogen, der bislang an die Gemeinden zurückgefaxt oder -geschickt werden musste“, weiß Ordnungsamtsleiter Axel Junge, im Rathaus zuständig für den Bereich Wirtschaftsförderung.

Bei „Gewerbe region“ handelt es sich um eine so genannte E-Government-Anwendung, die den Datenverkehr zwischen dem Landkreis Verden und seinen Kommunen verbessern soll. Im Rahmen der datenschutzrechtlichen Bestimmungen hat die Kreisverwaltung jetzt einen „lesenden Zugriff“ auf die Gewerbebetriebe und deren Status. Im Gegenzug erhalten die Kommunen lesenden Zugriff auf die Daten des Landkreises.

Durch Einsatz von „Gewerbe region“ sei es möglich geworden, so Junge, den monatlichen Datenaustausch auf herkömmlichen postalischen Weg einzustellen. Geänderte Daten lägen überdies tagesaktuell vor.

Seit Jahresbeginn ist im Internet auch das Oytener Fundbüro zu finden. Alle abgegebene Gegenstände werden in das System eingestellt und können über www.oyten.de recherchiert werden. Um Missbrauch zu verhindern, ist es erforderlich, detaillierte Angaben einzugeben. Der Vorteil liegt in der flächenmäßigen Ausdehnung, denn neben der Gemeinde Oyten haben sich alle Kommunen des Landkreises Verden zur Teilnahme an diesem Projekt entschieden.

Seit einigen Jahren schon ist es nicht mehr erforderlich, sich als Bürger bei der Gemeinde abzumelden, aus der man verzieht - die Zuzugsgemeinde erledigt das, wenn sich der oder die Betroffene an seinem neuen Wohnort anmeldet. Der Gesetzgeber hat für das Bundesland Niedersachsen festgelegt, dass die Rückmeldungen ab 2007 nur noch auf elektronischem Wege zu erfolgen haben. Die Besonderheit liegt darin, dass verschiedenste Verfahren, die in den unterschiedlichen Kommunen zum Einsatz kommen, aufeinander abzustimmen sind. Dazu hat die Gemeinde Oyten schon jetzt alle erforderlichen Schritte eingeleitet, um die Daten mit Hilfe einer Transportsoftware zu versenden.

Eine „wichtige Geschichte“ ist für Oytens Bürgermeister Manfred Cordes die Schaffung eines Formularservers, denn sowohl Bürgern als auch Betrieben sollen alle gängigen Formulare online zur Verfügung gestellt werden. Axel Junge ist zuversichtlich, dass die Gemeinde Oyten die Anforderungen wird erfüllen können. „Was in der Zukunft softwaremäßig abgeht, dafür haben wir eigentlich schon immer einen guten Riecher gehabt.“

Manfred Cordes hat aber auch schon einen Nachteil ausgemacht, sollte es künftig möglich sein, die Zahlung von Gebühren auf elektronischem Wege zu erledigen. „Unsere Bürger werden sich nicht mehr zum Schnack bei der Gemeinde oder bei der Bank treffen können.“

Autor: (stj)

Quelle: Rotenburger Rundschau, 06.04.2006

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