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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Seit Jahren arbeiten Städte in unserer Region an Konzepten, wie sie Bürokratie abbauen und gleichzeitig mehr Service bieten können

Bürokratie bekommen die Bürger am direktesten auf kommunaler Ebene zu spüren. Wer etwa nach Goslar zieht, muss sich in der Stadt anmelden, sein Auto aber im Landkreis ummelden. Warum nicht Wege sparen und Service aus einer Hand anbieten? Marga Pröhl von der Bertelsmann-Stiftung befasst sich seit acht Jahren mit dem Thema Verwaltungsmodernisierung und meint: "Die Kommunen müssen wegkommen von den Detailregelungen, Probleme definieren und zielorientierter arbeiten." Wenn zum Beispiel Kinder aus Migrantenfamilien in der Schule Probleme haben, müssen gegebenenfalls Schulverwaltung mit Sozialamt und Jugendhilfe zusammenarbeiten. Das schafft Synergieeffekte und wird für den Bürger durchsichtiger.

Städte in unserer Region arbeiten schon seit Jahren an Konzepten zur Entbürokratisierung. In vielen Bereichen sind sie dadurch bereits "bürgernäher" geworden – denn auch darum geht es beim Thema Bürokratieabbau. Einige Beispiele:

Goslar: Um eben zu vermeiden, dass die Bürger für eine Anmeldung von Amt zu Amt rennen müssen, streben Stadt und Land eine Kooperation an. Laut Sprecherin Sandra Ritters soll eine Arbeitsgruppe prüfen, wo Kompetenzen gebündelt und welche Aufgaben gemeinsam erledigt werden können.

Um interne Abläufe zu verschlanken, ist ein Gebäudemanagement gegründet worden. 111 Beschäftigte aus ursprünglich verschiedenen Bereichen sitzen jetzt zusammen, um von Schulen über Museen, Jugendtreffs und Feuerwehren alle öffentlichen Gebäude zu verwalten.

Seit 1990 gibt es ein Bürgerbüro, wo man Gewerbeanmeldung, Lohnsteuerkarte, Pass oder Anwohnerparkschein bekommen kann. Das erspart unnütze Wege und Wartezeiten.

Ein Bürgercenter nach ähnlichem Muster hat auch die Stadt Salzgitter. Außerdem gibt es einen "Autoservicepark", wo auch die Kfz-Zulassungsstelle untergebracht ist und ein "Bürgerbüro Bau", wo sich Bauwillige neben den nötigen Formularen auch Tipps und Rat holen können.

Vor zwei Jahren hat die Stadt ein Ideen- und Beschwerdemanagement eingerichtet. Hier können auch Vorschläge zum Thema Bürokratieabbau gesammelt werden.

Weiter ausgebaut werden soll das so genannte E-Government, die Internet-Präsentation der Stadt. Über das virtuelle Rathaus können Bürger mit wenigen Klicken Informationen und Leistungen erhalten.

Wolfsburg: Seit 1995 arbeitet die Stadt nach Angaben von Kathrin Funke, Koordinationsreferentin des Ersten Stadtrats Klaus Mohrs, verstärkt daran, die Verwaltung zu optimieren – in den Bereichen Personal, Organisation sowie betriebswirtschaftliche Entwicklung. Das beinhaltet Qualifizierungsprogramme für Mitarbeiter zur Verbesserung der Kundenorientierung, Kosten- und Leistungsrechnungen ebenso wie eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Damit konnten auch die Öffnungszeiten ausgeweitet werden. Außerdem wird an einer engeren Verzahnung zwischen Rat und Verwaltung gearbeitet.

Aus vielen Ämtern wurden große Geschäftsbereiche, Führerscheinstelle und Einwohnerwesen wurden zusammengelegt, die Budgets flexibilisiert.

Quelle: Newsclick

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